Aktualisiert am 01.02.2024
Das De Hoop Nature Reserve zählt mit seiner weißen Dünenlandschaften definitiv zu einer der schönsten Nationalparks am Western Kap in Südafrika. Aber das Hoop Nature Reserve hält noch weitere Überraschungen bereit und ist immer noch ein Geheimtipp.
Inhaltsverzeichnis
- Der Nationalpark im Überblick
- Eintritt und Öffnungszeiten
- Geschichte des De Hoop Nature Reserve
- Das De Hoop Nature Reserve immer noch ein Geheimtipp
- Whale Watching im De Hoop Nature Reserve
- Weiße Dünenlandschaft im De Hoop Nature Reserve
- Wandern im De Hoop: Trails und Routen
- Auf Safari im De Hoop Nature Reserve
- Essen im De Hoop
- Unterkünfte im De Hoop Nature Reserve
- Anreise zum De Hoop Nature Reserve Südafrika
- Der südlichste Punkt von Afrika
Der Nationalpark im Überblick
Das De Hoop Nature Reserve liegt direkt am Indischen Ozeans in der Overberg Region und umfasst etwa eine Größe von 36.000 ha, sowie etwa 45 km Küstenlänge. Außerdem gehört es seit 2004 zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Außerdem beherbergt das Naturschutzgebiet De Hoop das kleinste und am stärksten bedrohte Pflanzenreich der Welt – das Cape Floral Kingdom. Darüber hinaus existiert hier das größte Naturschutzgebiet von Tiefland-Fynbos am Westkap. Von den rund 9000 Pflanzenarten, die in der Blumenregion des Kaps gefunden wurden, haben das Reservat und seine Umgebung geschätzte 1500 Arten.
Doch nicht nur das Reservat und die Küste steht unter dem Schutz unter dem De Hoop. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich auch drei Seemeilen, etwa 5,5 km ins Meer und schützt dort Delfine, Robben, südliche Glattwale und mindestens 250 Fischarten.
Eintritt und Öffnungszeiten
- Eintritt: 50 Rand pro Person. (Die Autogebühr ist im Preis enthalten.) Gültig für einen Tag im Naturreservat.
- Öffnungszeiten: Samstag bis Donnerstag von 7:00 Uhr bis 18:00 Uhr, Freitag von 7:00 Uhr bis 19:00 Uhr, Letzter Einlass um 16:00 Uhr
Geschichte des De Hoop Nature Reserve
Die Overberg Region wurde im frühen 18. Jahrhundert kolonisiert und über 100 Jahre haben sich dort Farmen mit Pferde-, Schaf- und Rinderzüchtung, sowie auch Getreidezüchtung etabliert. Einer der ersten registrierten Farmer in dieser Gegend war Pieter Lourens Cloete, dessen Farm unter dem Namen „Hope Farm“ bekannt war.
Im Jahr 1956 wurde die De Hoop Farmen aufgekauft und 1957 das De Hoop Nature Reserve gegründet. In den darauffolgenden Jahren wurde das Naturreservat um immer mehr Land erweitert. In 1986 kam außerdem das Marine Protected Area (Meeresschutzgebiet) dazu, welches sich bis zu 5 km in das Meer hinein verläuft.
Das De Hoop Nature Reserve immer noch ein Geheimtipp
Auf Grund seiner abgelegenen Lage, das De Hoop Nature Reserve ist nur über eine holprige Schotterstraße zu erreichen, haben viele Südafrika Besucher das Naturreservat, obwohl es nahe an der Garden Route liegt, nicht auf dem Plan.
Schade eigentlich oder eher von Vorteil. Denn hier findest du nur eine Handvoll Touristen und bist im Reservat deshalb fast alleine unterwegs. Daher kannst du die tolle Umgebung und wunderschöne Natur für dich entdecken ohne anderen sinnbildlich gesprochen dabei auf die Füße zu treten.
Whale Watching im De Hoop Nature Reserve
Während der Winter und frühen Sommer Monate (zwischen Juni und November) kannst du im De Hoop vor der Küste wunderbar Wale beobachten. Der De Hoop zählt sogar als zweitbester Spot, direkt nach Hermanus, in ganz Südafrika für das Whale Watching.
Im Frühjahr lassen sich von den Dünen aus zum Beispiel Südliche Glattwale beobachten. Dieser Küstenabschnitt ist Paarungs- und Aufzuchtgebiet dieser Walart. Jedes Jahr kehren etwa 120 Wale in diese Gewässer zurück, um sich zu paaren und zu kalben.
Die hohen Dünen der Koppie Alleen bieten einen hervorragenden Aussichtspunkt für die Walbeobachtung. Ich selbst war im Februar im De Hoop Nature Reserve deshalb konnte ich selbst leider keine Wale beobachten. Gerne würde ich aber an dieses schöne Fleckchen Erde noch einmal kommen, alleine schon wegen der Walbeobachtung.
Weiße Dünenlandschaft im De Hoop Nature Reserve
Am meisten haben mich die ausgedehnten weißen Dünenlandschaften fasziniert. Diese sind für mich ein Hauptgrund gewesen, den Nationalpark überhaupt zu besuchen.
Der Kontrast zwischen dem weißen feinen Sandhügel, dem azurblauen bis hin zum türkisfarbenen Wasser haben eine unglaubliche Wirkung. Ein Spaziergang durch die Dünen solltest du dir deshalb nicht entgehen lassen.
Im feinen Sand, so nicht nur aussieht wie Puderzucker sondern auch so weich ist, hinterlässt du nur kurz deine Fußspuren. Durch den mitunter rauen Winter, der an der Küste weht, verwischen die Spuren schnell wieder, als ob nie jemand auch nur einen Fuß hierhin gesetzt hat.
Wandern im De Hoop: Trails und Routen
Im Naturschutzgebiet gibt es zwei Wanderwege auf denen du die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt kennenlernen kannst.
De Hoop Coastal Trail
Der Wanderweg beginnt an der Koppie Alleen. Entweder entscheidest du dich für einen Spaziergang am Sandstrand, der an der Dünenlandschaft vorbei führt, dann solltest sich du nach links abbiegen.
Wenn du das felsige, zerklüftete Ufer, welches nicht weniger beeindruckend ist, erkunden möchtest, solltest du allerdings nach rechts abbiegen. Hier warten einzigartige Felsenbecken, Kalksteinfelsen und Felsvorsprünge auf dich. Am besten eignen sich beide Wanderwege bei Ebbe zu erkunden.
De Hoop Klipspringer Trail
Bei dem Klipspringer Trail handelt es sich um einen Rundwanderweg der etwa 6 km lang ist und ür den du etwa 2 Stunden Zeit einplanen solltest.
Der Weg schlängelt sich über das Potberggebirge im nordöstlichen Teil vom Naturschutzgebiet und beginnt im Umweltbildungszentrum von Potberg. Die Aussicht auf das Breede River Valley ist atemberaubend. Hier kannst du auch die Kapgeierkolonie beobachten.
Auf Safari im De Hoop Nature Reserve
Das Durchfahren des Naturreservats hat sich zu meiner Überraschung als kleine Minisafari entpuppt hat. Hier findest du neben etwa 260 Vogelarten, 60 Amphibien- und Reptilienarten außerdem noch 86 Säugetierarten. Darunter sind seltene Arten, wie den Bontebok (Buntbok), der graue Rhebok, der gelbe Mungo, der Karakal oder das Cape Mountain Zebra (Kapgebirgszebra). Letzteres unterscheidet sich optisch sehr in den Streifen auf dem Fell im Vergleich zur anderen Zebraarten in Südafrika.
Überraschend für mich ist auch, dass ich hier auch Elands, die größte Antilopenart, gesichtet habe. Elands habe ich zuvor nur auf meiner Safari in der Maasai Mara in Kenia beachten können.
Mit sehr viel, wirklich sehr viel Glück, kannst du im De Hoop sogar einen Leoparden sehen. Aber die Wahrscheinlichkeit die scheue Großkatze zu sehen, gleicht in etwa einem Lottogewinn.
Auf dem Potberg, am nördlichen Rand des Naturreservats, befindet sich die einzige verbleibende Brutkolonie des seltenen Kapgeiers am Westkap. Die großen und kräftigen Vögel, welche zur Unterfamilie der Altweltgeier gehören, brüten dort in den Felsen.
Weitere Tiere im De Hoop Nature Reserve:
- Porcupine (Stachelschwein)
- Ostrich (Straus)
- Cape Clawless Otter (Kapotter)
- Cape Hare (Kaphase)
- African Fish Eagle (Afrikanische Fischadler)
Die größte Brackwasser-Lagune
Eine weitere Besonderheit im De Hoop Nature Reserve ist eine der größten Brackwasser-Lagunen im südlichen Afrika, welche im Westen des Schutzgebietes liegen. Brackwasser sind Gewässer mit See- oder Meerwasser mit einem Salzgehalt von 0,1 % bis 1 %. Diese Lagunen enthalten nicht genug Salz um als Salzwasser zu gelten, aber wiederum auch nicht wenig genug Salz um als Süßwasser zu gelten. Oft erfolgt eine Durchmischung des süßen Flusswassers und dem Meerwasser.
Tausende Wasservögel haben in den Brackwasser-Lagunen ihr zu Hause. Abhängig von Jahreszeiten und Wasserständen erhöht oder verringert sich die Vogelpopulation. Deshalb eignet sich das Naturreservat hervorragend für Vogelbeobachter.
Insgesamt findet man im De Hoop unter anderem folgende Vogelarten:
- Verschiedene Ibise (Sacrid Ibis – Heiliger Ibis, Hadeda Ibis – Hagedasch)
- Verschiedene Kingfisher (Pied Kingfisher – Graufischer, Malachite Kingfisher – Haubenzwergfischer, Giant Kingfisher – Riesenfischer)
- Flamingos
- Knysna Woodpecker (Specht)
- African Spoonbill (Afrikanischer Löffler)
- Great White Pelican (Rosapelikan)
- Black Oystercatcher (Schwarzen Austernfischer)
- Hammerkop (Hammerkopf)
- und viele mehr
Essen im De Hoop
Es gibt tatsächlich nur zwei Möglichkeiten, um im De Hoop Nature Reserve etwas zu essen. Zum einem befindet sich ein kleiner Imbiss bei der Koppie Alleen, nahe dem Parkplatz bei den Sanddünen. Die Auswahl ist hier allerdings recht klein und es gab bei meinem Besuch nur kalte Getränke.
Im De Hoop Village gibt es das Fig Tree Restaurant. Hier gibt es eine gute Auswahl an Gerichten, die wirklich sehr gut schmecken.
Unterkünfte im De Hoop Nature Reserve
Wenn du mehrere Tage im De Hoop verbringen möchtest, um somit die wunderschöne Küstenlandschaft und Tierwelt zu erleben, kannst du innerhalb des Reservats übernachten. Die Schlafmöglichkeiten sind allerdings begrenzt und aktuell stehen nur ein paar Unterkünfte im De Hoop Village* in Form von Cottages zur Verfügung.
Die Cottages sind weiß gestrichene Häuser im Fischerstil, wie sie typisch für die Westkapküste sind. Auch wenn eine Übernachtung in einem der Cottages dort nicht unbedingt günstig ist, so haben sie den Vorteil, das im Preis Frühstück sowie Abendessen enthalten ist.
Es besteht allerdings auch die Option für sich selbst zu versorgen und selbst zu kochen. Hierfür solltest du allerdings genügend Vorräte mitbringen, da es im De Hoop natürlich keinen Supermarkt oder ein Lebensmittelgeschäft gibt.
Anreise zum De Hoop Nature Reserve Südafrika
Viele zählen den Küstenabschnitt ab dem Küstenort Hermanus bereits zur berühmten Garden Route. Damit würde das De Hoop Nature Reserve auch zur Route gehören, denn es liegt etwa 137 km östlich von Hermanus entfernt.
Die Garden Route beginnt allerdings noch viel weiter östlich beim Ort Mossel Bay, der wiederum etwa 216 km östlich vom De Hoop entfernt liegt. Von Kapstadt ist das Naturreservat etwa 250 km entfernt und wiederum etwa 53 km südöstlich von Swellendam von der N2 kommend.
Der südlichste Punkt von Afrika
Nur etwa 85 km westlich vom De Hoop Nature Reserve entfernt, also quasi direkt nebenan wartet ein nicht unwesentliches Highlight auf dich – das Kap Agulhas, der südlichste Punkt von Afrika. Viele denken immer noch, dass das Kap der Guten Hoffnung auf der Kap Halbinsel der südlichste Punkt Afrikas ist, es ist aber nur der südwestlichste Punkt des Kontinents.
Auch wird Kap Agulhas als der Punkt markiert bei dem der Atlantische und der Indische Ozean auf einander treffen. Du kannst also nur wenige Meter voneinander getrennt den Fuß in die beiden Ozeane stecken.
Markant ist hier außerdem der Agulhas Leuchtturm, der zweitälteste noch genutzte in Südafrika. Seit 1973 ist der Leuchtturm ein Nationales Denkmal. Wenn er geöffnet ist, hast du von ihm einen tollen Rundumblick.
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Über die Autorin / Autoren
Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!
Hallo Anja,
ist wahrscheinlich noch niemanden aufgefallen, aber bei deiner Beschreibung „Anreise zum De Hoop“ hast du just mal eben West und Ost verwechselt. Schreib einfach überall wo du Westlich geschrieben hast Östlich dann passt das.
Schöne Grüße
Hallo Karl-Heinz,
vielen Dank für den Hinweis!!! Ich habe es direkt mal geändert.
LG Anja
Liebe Anja, wie fährt man denn am besten innerhalb der Parks? Kann man auf der einen Seite rein und auf der anderen wieder rausfahren? Wir haben auf unserer Route leider nicht so viel Zeit, aber möchten sehe gerne die Gelegenheit nutzen und durch das Reservat fahren… :-)
LG Rebecca
Hallo Rebecca,
es gibt nur eine Hauptstraße innerhalb des Parks, die sich nur an wenigen Stellen teilt. Die Hauptstraße wurde inzwischen auch etwas ausgebaut. Generell gibt es nur einen Ein- und Ausgang, das heißt du kannst nicht auf einer Seite rein fahren und auf der anderen Seite wieder hinaus. Auch wenn ihr auf der Route nicht so viel Zeit habt, lege ich dir diesen Nationalpark sehr ans Herz, lasse dafür andere Dinge auf der Route weg ;-) Ich würde selbst noch einmal dort hinfahren und sogar ein oder zwei Übernachtungen dort einplanen.
LG Anja
[…] Aber Achtung, viele Besucher denken immer noch, dass das Kap der guten Hoffnung der südlichste Punkt Afrikas ist. Das Cape of Good Hope ist aber nur der Südwestlichste Punkt Afrikas. Der südlichste Punkt des Kontinents Afrikas ist am Kap Agulhas. […]
Das war bestimmt ein tolles Erlebnis. Ich dachte tatsächlich auch, das das Kap der guten Hoffnung der südlichste Punkt ist. Und wie ist die Wassertemperatur dort, wo Atlantik und Indischer Ozean zusammen treffen? Liebe Grüße Claudia
Hallo Claudia,
ich sag mal so, es war sehr frisch dort. Wasser ist Wasser egal wo du es vermischt, es ändert sich dort ja nicht gleich die Temeratur ;-)
LG Anja
Wow, da bekommt man grad richtig Lust auf den feinen Sommerurlaub (besonders wenn man im Moment im kalten, verregneten Finnland sitzt) . Der Strand ist einfach traumhaft. Fernweh ahoi xD Achja, wie viel sind den 50 Rand umgerechnet?
Lg,
Roach
Hallo Roach,
Finnland stelle ich mir vor allem auch im Winter toll vor… 50 Rant sind in etwa – je nach Kurswert – etwa 3,20 Euro.
LG Anja
Hallo ihr beiden,
das erste was ich ja bei den oberen Fotos gedacht habe war: „das sieht aus wie eine Mischung aus Karibik und Dünenlandschaft unseres Wattenmeers“ :-D
Toll, wie viele Tierarten man dabei ja auch noch entdecken kann. Da meine Eltern Anfang des Jahres nach Südafrika fliegen, reiche ich die Tipps mal weiter.
Besten Gruß
Henrik von Fernweh-Koch
Vielen Dank, Henrik!
Ein wirklich schöner Beitrag! Ich möchte sehr gerne mal nach Südafrika …
Der weiße Sand, der Leuchtturm, Zebras aus nächster Nähe – einfach ein Traum!
Nur, damit ich ein Gefühl hab: Wie viel sind denn 50 Rand in Euro umgerechnet?
Liebe Grüße
Julie von julie-en-voyage.com
Hallo Julie,
50 Rant ist gar nicht so viel, je nach Kurs sind das etwa 3,20 Euro. Ein Schnäppchen also eigentlich!
LG Anja
Wow! Einfach atemberaubend! Südafrika ist für mich sowieso noch ganz oben auf meiner Bucketlist und ich habe mir für eine Rundreise jetzt ganz dick das „De Hoop Nature Reserve“ als wichtiges Must-See aufgeschrieben. Deine Fotos sind einfach traumhaft und ich würde jetzt am liebsten sofort losfahren, um das mit eigenen Augen zu sehen.
Hallo Daniela,
danke, nachdem ich den Beitrag fertig hatte, wollte ich am liebsten auch wieder sofort hin. Einfach weil es wirklich so schön dort war.
LG Anja