Aktualisiert am 21.12.2020
Das grüne Herz von La Gomera ist der Nationalpark Garajonay, der seit November 1986 zum UNESCO Weltnaturerbe gehört. Der Park befindet sich im höheren Teil der Insel mit etwa 800 – 1.487 Metern. Von der Fläche her ist der Garajonay größtenteils mit dichten immergrünen Wäldern bedeckt. Der kanarische Urwald bietet seinen Besuchern zahlreiche Wanderwege sowie Aussichtspunkte.
Inhaltsverzeichnis
Wandern im Nationalpark Garajonay
Der Nationalpark Garajonay ist ein richtiges Paradies für Wanderfans. Sobald die Sonne über dem Park steht, sind hier viele lauffreudige Menschen zu finden. Bei Regen allerdings wirkt der Garajonay eher wie ausgestorben. Im Nationalpark gibt es 18 fest gekennzeichnete Wanderwege, von denen einige Rundwanderwege sind.
- El Bailadero
- Ermita de lourdes
- Laguna Grande I
- Los Barranquillos
- Las Creces
- Laguna Grande II
- El Contadero – Alto de Garajonay – El Contadero
- Reventón Osuro – Chorro de El Cedro
- El Contadero – Chorro de El Cedro
- Canada de Jorge
- La Meseta de Hermigua – Chorro de El Cedro
- Raso de la Bruma – Risquillos de Corgo
- Agando – Casa del Manco
- Luguna Grande – Alto de Garajonay – Luguna Grande
- La Meseta de Hermigua
- Pajarito – Lajugal – Pajarito
- Pajarito – Alto de Garajonay – Pajarito
- Grand Ruta Circular Garajonay
Die Schwierigkeitsgrade sind auf den einzelnen Routen sehr unterschiedlich. Die Distanz, Dauer und auch wie schwierig die bevorstehende Strecke zu laufen ist, wird am Anfang auf einem Schild gekennzeichnet.
Ich habe drei Wanderrouten ausprobiert. Zum Beispiel bin ich einen kleinen Teil der Route 9, 10 und 12 entlang gewandert. Immer auf der Suche nach meinem perfekten Bild im Kopf, auf dem der Urwald mit Nebel durchzogen wie ein Märchenwald wirken soll. Pech nur, wenn die Sonne scheint und kein Wölkchen am Himmel zu sehen ist.
Wanderweg 9: El Contadero – Chorro de El Cedro
Die Route 9 von El Contadero ausgehend, verläuft anfangs permanent bergab. Wenn es die Tage zuvor sehr viel geregnet hat, kann der Weg sehr klitschig sein, was gerade für den Abstieg schwierig sein kann.
Obwohl entlang des Wanderweges einige Moos bedeckte Bäume stehen, weiß ich, dass ich hier mein gewünschtes Fotomotiv nicht finden werde und bin nach etwa 2 km wieder umgekehrt.
Nun muss ich den zuvor hinabgestiegenen Weg wieder hinauf, was mich ganz schön aus der Puste bringt, da die angelegten Stufen für meinen Geschmack viel zu hoch sind.
Wanderweg 10: Canada de Jorge
Bei der Route 10 handelt es sich um einen Wander-Rundweg. Das kommt vor allem, den Besuchern entgegen, die mit dem Auto unterwegs sind und nicht nur von A nach B laufen möchten.
Hier wirkt der Wald schon viel „verwunschener“. Die Bäume sind auf diesem Wanderweg dicht mit Moos bewachsen, die hohe Luftfeuchtigkeit ist merklich spürbar.
Allerdings löst sich das Dickicht aus Bäumen bald wieder auf und du gelangst wieder in einen trockeneren und lichtdurchfluteteren Wald. Da ich aber den gesamten Weg nicht gelaufen bin, kann ich nicht sagen, ob sich dies während des gesamten Rundweges wieder ändert.
Wanderweg 12: Raso de la Bruma – Risquillos de Corgo
Dieser Wanderweg ist gerade einmal 1,3 km lang mit einer leichten Schwierigkeitsstufe. Das ist an diesem Weg aber nicht das Besondere. Hier habe ich den kanarischen Urwald so vorgefunden, wie ich in mir vorgestellt habe. Dicht stehende mit über und über Moos bewachsene Bäume sowie Farne, die den Boden bedecken.
Durch die hohe Feuchtigkeit tanzen die Sonnenstrahlen durch das Dickicht – ein absolut faszinierendes Naturspektakel. Als dann wenig später auch noch leichter Nebel durch die Bäume zieht, wirkt der Lorbeerwald tatsächlich wie ein Märchenwald auf mich. Für mich zählt diese kleine aber feine Route zu den schönsten im Nationalpark Garajonay.
Aussichtspunkte im Nationalpark Garajonay
Neben den Aussichtspunkten entlang der verschiedenen Wanderwege gibt es auch an den Hauptstraßen GM-1 und GM-2 einige interessante Stopps mit Aussicht.
Mirador de Alojera
Der Mirador de Alojera liegt an der GM-1 im westlichen Teil des Nationalparks. Von dort hast du einen herrlichen Blick auf die Westküste von La Gomera sowie auf die Klippen, die das zentrale Plateau begrenzen.
Ein Aussichtspunkt mit zwei unterschiedlichen Aussichten
An der GM-2 gibt es einen nicht gekennzeichneten Aussichtspunkt (28°8’30.479″ N 17°16’58.242″ W) direkt an der Hauptstraße. Dieser lag an zwei Tagen auf meinem Weg. Beide Mal habe ich dort angehalten.
Die Szenerie hätte im Vergleich nicht unterschiedlicher sein können. An einem Tag lag alles in einem dicken Nebel und die kahlen Bäume wirkten ein wenig gespenstisch. Die Sicht betrug nur wenige Meter.
Beim zweiten Stopp an diesem Punkt an einem anderen Tag war keine Spur von Nebel zu sehen. Die kahlen Bäume wirkten als starker Kontrast zur grünen Umgebung und dem blauen Himmel. Und die Sicht reichte bis zum Horizont.
Mirador del Morro de Agando
Vom Mirador del Morro de Agando hast du einen Blick auf den majestätisch wirkenden Roque de Agando, der sich mit einer Höhe von etwa 1251 m von seiner Umgebung abhebt. Der Felsturm ist vulkanischen Ursprungs.
Mirador de Tajaqué
Nur wenige 100 m vom Mirador del Morro de Agandoentfernt liegt der Mirador de Tajaqué an der GM-2. Von dort hast du einen spektakulären Ausblick auf das Naturschutzgebiet Benchijigua. Hier siehst du die Weiler von Benchijigua, von Lomo del Gato und in der Ferne Pastrana.
Tiere und Pflanzen im Nationalpark Garajonay
Fast 20 verschiedene Baumarten beherbergt der Garajonay Nationalpark. Darunter sind der Gagelbaum (Myrte), die Stechpalme, der Azorenlorbeer oder die Baumheide und auch der kanarische Lorbeer oder die kanarische Eibe zu finden.
Mehr als 1.000 gelistete Tierarten zählt der Nationalpark auf La Gomera, von denen mehr als 150 Arten endemisch sind. Hier findest du zum Beispiel die Kanarentaube, die Lorbeertaube, die Waldfledermaus, die Waldschnepfe oder die Gomeraeidechse. Zugegeben ich habe keines der genannten Tier entdeckt.
Klima im Nationalpark Garajonay
Im Garajonay herrscht allgemein eine hohe Luftfeuchtigkeit und oft ist der Nationalpark von Nebel durchzogen, der eine wichtige Rolle für das Ökosystem spielt.
Die Temperaturen liegen um die 13-15 Grad. C Es ist deshalb sinnvoll immer eine wärmere Jacke bei einer Wanderung dabei zu haben, sowie auch einen Regenschirm. Denn der Regen erreicht Niederschlagswerte von 600-900 mm pro Jahr vor allem im Herbst und im Winter.
Der Regen kann dabei allerdings so heftig sein, dass weder ein Regenschirm noch eine Regenjacke hilfreich sind.
Über die Autorin / Autoren
Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!
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