Der Hluhluwe iMfolozi Park besticht neben der Artenvielfalt vor allem durch seine hügelige Landschaft. Mit viel Glück, kannst du hier die „Big Five“ sehen, aber auch seltene Tiere wie Wildhunde.

Der Hluhluwe iMfolozi Park

Der etwa 960 km² große Nationalpark liegt im zentralen Zululand in der Provinz Kwa Zulu-Natal und ist der älteste Nationalpark Südafrikas. Einst wurde er Ende der 80 ziger Jahre zum Schutz der Nashörner gegründet.

Der Park teilt sich in einen nördlichen (Hluhluwe) und südlichen (iMfolozi) Teil, beide sind aber miteinander verbunden und lassen sich auf einer Safari im Mietwagen oder auf einer privaten Jeep-Safari wunderbar erkunden. Ich muss hierbei aber sagen, dass ich oft beobachtet habe, dass manche Wege für einfache Mietwagen schwer oder gar nicht passierbar sind. Wer dennoch selbst im Mietwagen den Park erkundigen möchten, sollte sich für einen Geländewagen entscheiden.

Für viele ist es den Namen des Nationalparks auszusprechen zu lang und zu schwierig, deshalb wird oft nur die Abkürzung Hluhluwe für den südafrikanischen Nationalpark verwendet. Ausgesprochen in etwa so „Schu Schu ey“.

Lage des Hluhluwe iMfolozi Park

Der Hluhluwe iMfolozi Park liegt etwa 280 km nördlich von Durban. Bei Nkombose verlässt du die N2 auf die R618, welche direkt zum Park führt. Der Eingang, das Nyalazi Gate, liegt ziemlich in der Mitte des Parks, so dass du dich entscheiden kannst, ob du lieber den nördlichen oder südlichen Teil besuchen möchtest. Außerdem kannst du auch über das Cengeni Gate südwestlich und über das Memorial Gate nordöstlich den Hluhluwe iMfolozi Park betreten.

Der Park beeindruckt neben seiner unglaublichen Artenvielfalt. Auch hier kannst du den „Big Five“ begegnen, vor allem durch seine bestechende Landschaft. Sie ist zuweilen sehr hügelig, fast schon bergig, wodurch es die Möglichkeit gibt von vielerlei Aussichtspunkten auf die Täler zu blicken.

Genauso vielfältig ist auch die Vegetation, die von weiten Grasflächen bis zu dichten Busch- und Waldflächen reicht. Auch befinden sich im nördlichen wie im südlichen Teil Fluss- und Wasseradern, die den Park mit Wasser versorgen. Auf dem Fluss Hluhluwe im Norden lassen sich sogar bei ausreichend Wasserstand Bootsfahrten unternehmen.

Auf Grund dieser unglaublich wunderschönen Landschaft zählt Hluhluwe iMfolozi Park für mich zu einem der schönsten – von mir besuchten – Nationalparks in Südafrika.

Der Hluhluwe iMfolozi Park

Der Hluhluwe iMfolozi Park

Übernachten im Hluhluwe iMfolozi Park

Es besteht außerdem die Möglichkeit direkt im Park zu übernachten, was ich sehr empfehle. Es gibt nichts Schöneres als nachts den Geräuschen der wilden Natur zu lauschen. Im Norden des Parks bieten das Hilltop Resort, die Rhino Ridge Safari Lodge, die Muntulu Bush Lodge und die Munywaneni Bush Lodge diese Möglichkeit. Im Süden wiederum kannst du in der Masinda Lodge, im Nselweni Bush Camp (behinderten gerecht), im Mpila Resort oder in der Gqoyeni Bush Lodge übernachten.

Wichtig: Du solltest unbedingt frühzeitig buchen, solltest du dich für eine Übernachtung entscheiden, da die Unterkünfte eine hohe Nachfrage haben. Viele von ihnen sind außerdem auch auf Selbstverpflegung ausgerichtet.

Zu welcher Zeit auf Safari gehen?

Die besten Chancen für Tierbeobachtungen sind immer früh am Morgen, sowie auch am späten Nachmittag und auch in der Nacht. Deshalb solltest du so früh wie möglich in den Park kommen, falls du dort nicht eh übernachtest. Je näher es der Mittagssonne entgegen geht, desto weniger besteht die Chance Tiere zu sehe. Sie ziehen sich in den Schatten der Bäume oder des Gebüschs zurück. Das heißt aber nicht, dass du zu dieser Zeit gar keine Tiere zu Gesicht bekommst. Sie sind nur weniger aktiv und schwerer zu finden.

Lege also gegen die Mittagszeit selbst eine kleine Pause ein und stärke dich bei einem Mittagessen auf einem der fünf Picknick Plätzen, bevor es dann am Nachmittag zur nächsten Pirschfahrt auf geht.
Kurios fand ich übrigens, dass man mitten im Park auf einem der Picknick Plätze sogar grillen kann.

Blick vom Safari Jeep auf den Hluhluwe iMfolozi Park

Blick vom Safari Jeep auf den Hluhluwe iMfolozi Park

Wichtige Informationen zum Hluhluwe iMfolozi Park im Überblick:

  • Eintrittspreise: Pro Person pro Tag 240 Rant für Erwachsene, 120 Rant für Kinder (4-12 Jahre)
  • Öffnungszeiten für Tagesbesucher 5:00 – 18:00 Uhr im Sommer, 6:00 – 17:00 Uhr im Winter
  • Lage des Parks: 280 km nördlich von Durban in der Provinz KwaZulu-Natal
  • Größe: 960 km²

Tiere im Hluhluwe iMfolozi Park

In diesem Südafrika Nationalpark besteht die Chance, dass du den „Big Five“ (Nashorn, Büffel, Elefant, Leopard und Löwe) zu Gesicht bekommst. Meine Hoffnung war, dass ich im Hluhluwe iMfolozi Park endlich den Leoparden vor die Augen bekomme. Dieser Wunsch hat sich auch hier für mich leider nicht erfüllt. Die Wildkatze geht mir immer aus dem Weg.

Was mir mein Guide auf der privaten Jeep-Safari gleich am Tor eröffnet ist, dass es im Park auch Wildhunde gibt, die eigentlich fast noch seltener zu beobachten sind, als Leoparden. Aber auch diesen kleinen Funken Hoffnung Wildhunde zu sehen, musste ich am Ende der Safari begraben. Aber dennoch ist die Pirschfahrt im Hluhluwe alles andere als langweilig.

Brenzlige Situation mit einem Elefanten

Nur 10 Minuten nach durchqueren des Gates kommt es zu einer heiklen Situation mit einem Elefanten. Ich bin heilfroh, dass ich nicht im Mietwagen unterwegs bin, sondern mit einem erfahrenen Guide. Ein riesiger Elefantenbulle kommt uns auf der Hauptstraße mit wedelnden Ohren entgegen. Noch bevor ich die Situation richtig einschätzen kann, hat es bereits mein Guide. Er dreht sich um, sagt in einem ruhigen Ton, man solle sich keine Sorgen machen, er hat die Situation im Griff. Daraufhin legt er den Rückwärtsgang ein und schiebt den Jeep Stück für Stück zurück, während der Elefantenbulle sich immer näher auf uns zu bewegt.

Immer wieder versucht der Guide ihn zu beschwichtigen, aber der hat den Jeep voll in seinem Visier und bestimmt auch nichts Gutes im Elefantenhirn. Auf einmal können wir nicht weiter zurückstoßen, da andere Jeeps hinter uns den Weg versperren. Der Guide ist stinksauer, denn bei einer solchen Situation sollte das nicht passieren. Die Guides werden für solche Situationen trainiert, doch scheinbar kann sich in diesem Moment niemand daran. Der Elefantenbulle hätte den Jeep ohne Probleme vorne an der Stoßstange mit seinem Rüssel anheben und diesen samt uns aufs Dach drehen können.

Wir haben Glück, der Elefant dreht kurz vor uns doch noch ab und geht ins Gebüsch. Mein Herz hatte während der ganzen Szenerie einige Aussetzer. Puuhh gerade noch einmal Glück gehabt.

An anderen Plätzen im Hluhluwe iMfolozi Park lassen sich die Elefanten aber auch in friedlicher Atmosphäre zum Beispiel bei der Futteraufnahme oder am Fluss beobachten.

Elefantenbulle auf Testosteron im Hluhluwe iMfolozi Park

Elefantenbulle auf Testosteron im Hluhluwe iMfolozi Park

Ein Elefant mitten im Gebüsch

Ein Elefant mitten im Gebüsch

Kampf der Vögel

Nur wenige Minuten nach dem Erlebnis mit dem Elefantenbullen wartet bereits das nächste Ereignis. Eine Höhlenweihe versucht in das Loch eines Baumes zu gelangen, vermutlich das Nest eines anderen Vogels. Immer wieder hackt der etwa 60 – 66 cm große Vogel auf die Rinde ein und versucht diese zu lösen, um an das Innere zu gelangen. „Vielleicht sehen wir heute nicht, wie ein Löwe ein Tier tötet, aber vielleicht wie ein Vogel einen anderen Vogel tötet“, kommentiert mein Guide das geschehen ganz charmant.

Eine Höhlenweihe bei der Jagd

Eine Höhlenweihe bei der Jagd

„The Lions sleep tonight“ oder auch am Tag

Ein weiteren der Big Five konnte ich auch im Hluhluwe beobachten. Etwas schläfrig schaut ein Löwenmännchen mit erhobenem Kopf hinter einem Busch hervor. Ich habe hinter ihm einen weiteren gesichtet, zum mindestens eine zweite Schnauze. Aber Grund der Sichtverhältnisse war es schwer einsehbar. Der Löwe ragt immer wieder tapfer seinen Kopf mit den halb geschlossenen Augen gen Himmel.

Ein schläfriger Löwe

Ein schläfriger Löwe

Giraffen

Während sich andere Besucher immer noch versuchen den Löwen zu sichten, entdecken wir nun eine kleine Herde Giraffen die an einem kleinen Hügel stehen und die Umgebung beobachten. Frech schauen sie in die Kameralinse. Dabei frage ich mich, wer beobachtet hier eigentlich wen?

Giraffen im Hluhluwe iMfolozi Park

Giraffen im Hluhluwe iMfolozi Park

Steppenzebra (Burchell´s Zebra)

Das Schöne am Hluhluwe iMfolozi Park ist, dass sich die Besucher hier sich, es sei denn es ist ein Löwe in Sicht, sich nicht so sehr auf die Pelle rücken. So landen wir auf einem Hügel und beobachten etwas ganz besonderes. Vor uns liegt am Boden in einer Kuhle ein kleines Zebra und schläft. Und während es zu träumen scheint, bewegt es die Beine ganz schnell, als würde es im Traum rennen. Daneben steht seine Mutter und wartet bis das Kleine sich ausgeruht hat. Als die Mutter bemerkt, dass es beachtet wird, stellt es sich schützend vor ihr Junges. Das Junge erwacht und torkelt ganz schläfrig zu seiner Mutter um zu trinken. Ein ganz besonderer Moment.

Nashörner (White Rhinos)

Der Hluhluwe wurde auf Grund zum Schutz der Nashörner einst gegründet. Dennoch werden auch im Park immer wieder Nashörner von Wilderern getötet. Als wir am Morgen das Gate zum Park passieren, treffen wir auf Ranger mit Waffen. Sie erzählen meinem Guide, dass Wilderer unterwegs sind. Das macht mich sehr wütend, denn die Möglichkeit Nashörner in ihrem natürlichen Umfeld in Afrika zu beobachten schwindet mit jedem Tag. Ich habe Glück, denn ich sichte an diesem Tag nicht nur einmal sondern gleich mehrere Mal Nashörner. Ein ganz besonderes Erlebnis, das eventuell beim nächsten Besuch im Park nicht mehr möglich ist.

Ein Nashorn mit ihrem Jungen

Ein Nashorn mit ihrem Jungen

Ein Nashorn im Wasser

Ein Nashorn im Wasser

Wasserbüffel (African Buffelo)

Auch Büffel kannst du im Hluhluwe iMfolozi Park beobachten. Die Tiere werden 15-20 Jahre alt. Solltest du einen Büffel entdecken, der sich im Schlamm nieder gelassen hat, hast du eher ein älteres Tier vor dir. Das hat etwas mit der Haut der Büffel und ihrem Schutz zu tun. In der Regel triffst du beim Büffel auch auf ein weiteres Tier – dem Madenhacker. Diese Symbiose der Tiere lässt sich hierbei oft beobachten.

Ein Afrikanischer Wasserbüffel

Ein Afrikanischer Wasserbüffel

Mistkäfer (Flightless Dung Bettle)

Überraschender Weise habe ich im Hluhluwe, wie auch im Addo Elephant Park, Dung Beetle (Mistkäfer) gefunden. Das sogar mehrere Male. Ein Männchen hat auf einem für seine Verhältnisse sehr großen Mistkugel seine Auserwählte transportiert. Auf Grund der Größe seiner Mistkugel ist das Männchen allerdings nicht sehr schnell vorangekommen. Die Dame seiner Wahl hatte offenbar nicht genug Geduld mit ihm und machte sich auf und davon. „Die schnellste Scheidung ever“, meinte hierzu mein Guide.

Hier ein Mistkäfer noch mit Frau

Hier ein Mistkäfer noch mit Frau

Nyala-Antilope

Im Gebüsch entdecke ich noch zwei weibliche Nyala-Antilopen. Im Gegensatz zu den Männchen sind die Weibchen kastanienbraun und haben weiße schmale Rückenstreifen. Das männliche Nyala hat schiefergraues, sowie zottelige Fransen unter dem Rumpf. Schnell verschwinden die beiden Weibchen aber im Gebüsch.

Eine Nyala-Antilope verschwindet im Gebüsch

Eine Nyala-Antilope verschwindet im Gebüsch

Vielerlei Vögel

Es ist unglaublich wie viele Vögel es im Hluhluwe iMfolozi Park zu beobachten gibt. Deshalb folgt hier nun eine kleine Auswahl.

Black-shouldered kite – Gleitaar

Black-shouldered kite – Gleitaar

Long-tailed paradise whydah – Spitzschwanzparadieswitwe

Long-tailed paradise whydah – Spitzschwanzparadieswitwe

Burchell´s coucal – Tiputip

Burchell´s coucal – Tiputip

Ein European Roller – Blauracke im Flug

Ein European Roller – Blauracke im Flug

Green-winged pytilia – Buntastrild

Green-winged pytilia – Buntastrild

Dark-capped bulbul – Graubülbül

Dark-capped bulbul – Graubülbül

Cape glossy starling – Rotschulter-Glanzstar

Cape glossy starling – Rotschulter-Glanzstar

Red-billed oxpecker – Rotschnabel-Madenhacker

Red-billed oxpecker – Rotschnabel-Madenhacker

Wire-tailed swallow – Rotkappenschwalbe

Wire-tailed swallow – Rotkappenschwalbe

Weitere Tiere im Hluhluwe iMfolozi Park

All die oben genannten Tiere habe ich auf einer einzigen Pirschfahrt beobachten können. Sollte ich noch einmal die Hluhluwe iMfolozi Park kommen, werde ich um einiges mehr Zeit einplanen. Vielleicht habe ich dann auch die Chance endlich einen Leoparden oder Wildhunde zu beobachten.

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Über die Autorin / Autoren

Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!