Aktualisiert am 26.01.2024

Die Garden Route zählt zu den beliebtesten Reiserouten in Südafrika und ist optimal von Kapstadt aus zu erreichen. Hier findest du die wichtigsten Orte sowie Highlights und Tipps entlang der Garden Route.

Was ist die Garden Route Südafrika?

Die Garden Route ist eine landschaftlich reizvolle Region in Südafrika, die sich entlang der südlichen Küste, nahe Kapstadt, erstreckt. Die Region zeichnet sich durch eine beeindruckende Vielfalt an Ökosystemen aus, darunter Wälder, Lagunen und Fynbos sowie malerischen Küstenstädte aus.

Die Landschaft der Garden Route ist geprägt von steilen Klippen, üppigen Wäldern, kristallklaren Flüssen, einer reichen Tierwelt und wunderschönen Stränden. Neben Freizeitaktivitäten wie Wandern, Wassersport, kannst du an der Garden Route auch Wale beobachten und sogar auf Safari gehen.

Woher kommt der Name Garden Route?

Woher die Garden Route ihren Namen hat, darüber gibt es vielfältige Theorien. Zum einen soll der Name durch die üppigen Landschaften der Region mit die faszinierende Flora entlang der Küste stammen, einschließlich dichter Wälder sowie farbenfroher Blumen und anderer Pflanzen.

Eine andere Theorie besagt, dass der Name auf die Besiedlung der Küstenregion zurückgeht. Es wird angenommen, dass europäische Siedler, die sich in diesem Teil von Südafrika niederließen, versuchten, Gärten anzulegen und Landwirtschaft zu betreiben, was zur Bezeichnung „Garden Route“ führte.

Wie lang ist die Garden Route?

Bereits hier gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Selbst Reiseführer gebe auf diese Frage keine klare Antwort. Die einen meinen sie beginnt bereits mit dem Ort Hermanus, die nächsten meinen Swellendam, andere sagen wieder Mossel Bay. Sie endet allerdings für alle in Gqeberha (ehemals Port Elizabeth) bzw. mit dem Addo Elephant Park.

Bei so vielen unterschiedlichen Meinungen wollte ich es schon etwas genauer wissen und habe deshalb beim South African Tourism in Deutschland angefragt.

Hier nun die Antwort: Die Garden Route beginnt, von Kapstadt aus kommend, bei Mossel Bay und endet bei Gqeberha (ehemals Port Elizabeth). Insgesamt ist die Garden Route damit 374 km lang. Übrigens liegt die Garden Route bereits am Indischen Ozean.

Orte an der Garden Route Südafrika

Die Garden Route in Südafrika erstreckt sich entlang der Küste mit einigen wundervollen Orten. Mossel Bay beeindruckt mit seiner maritimen Geschichte, Wilderness lockt mit Lagunen und Naturschutzgebieten, während Knysna mit den Knysna Heads und einer lebendigen Waterfront fasziniert. Plettenberg Bay bietet goldene Strände und das Robberg Nature Reserve, während Jeffreys Bay als Surfparadies bekannt ist. Der Tsitsikamma Nationalpark begeistert mit wilden Schluchten, einer imposanten Hängebrücke und einer reichen Unterwasserwelt.

Entfernungen zwischen den einzelnen Orten

  • Mossel Bay bis Wilderness -> 60 Kilometer
  • Wilderness bis Knysna -> 47 Kilometer
  • Knysna nach Plettenberg Bay -> 33 Kilometer
  • Plettenberg Bay 39 Kilometer bis zur Bloukrans Bridge ->39 Kilometer
  • Bloukrans Bridgebis zum Tsitsikamma Nationalpark -> 27 Kilometer
  • Tsitsikamma Nationalpark bis Jeffreys Bay -> 99 Kilometer
  • Jeffreys Bay bis zum Addo Elephant Park -> 134 Kilometer

Mossel Bay – Schönster Sonnenuntergang an der Küste

Mit Mossel Bay beginnt die Garden Route in Südafrika. Namensgeber der Stadt sind übrigens die zahlreichen Miesmuscheln (afrikaans: „mossels“), die entlang der Küste zu finden sind. Wichtigste Sehenswürdigkeit der charmanten Hafenstadt ist übrigens der historischen St. Blaize Leuchtturm, welcher ebenfalls als Wahrzeichen und beliebtes Fotomotiv Mossel Bays gilt. Vom Leuchtturm aus hast du einen beeindruckenden Ausblick auf die Umgebung.

Eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit in Mossel Bay ist das Bartolomeu Dias Museum. Es gewährt Einblicke in die Ära der Entdecker und beherbergt eine beeindruckende Sammlung maritimer Artefakte.

Die Diaz Street, benannt nach dem portugiesischen Entdecker, lädt zu einem gemütlichen Bummel und der Diaz Beach lädt zum Entspannen und Sonnenbaden ein.

Außerdem ist Mossel Bay ein idealer Ausgangspunkt für Walbeobachtungstouren und Tauchausflüge.

Meine Unterkunft liegt außerhalb von Mossel Bay in Groot Brakrivier. Von meinem Balkon aus habe ich allerdings einen tollen Blick auf das Meer und auch auf die Stadt Mossel Bay. Als sich der Sonnenuntergang abzeichnet geht es schnell zum Strand hinunter. Dort erwartet mich ein tolles Farbenspiel aus tiefen Orange und Sonnengelb, welche auf den Ozean nieder gehen.

Interessanterweise holen zu diesem Tag- und Nachtwechsel die Fischer ihre Angeln raus und positionieren sich entlang der Küste. Ist die Angel im Meer versenkt, stehen Sie ganz ruhig am Strand und warten das ein Fisch anbeißt.

Sonnenuntergang am Strand bei Groot Brakrivier

Sonnenuntergang am Strand bei Groot Brakrivier

Blick auf Mossel Bay am Horizont

Blick auf Mossel Bay am Horizont

Wilderness – Erholung für Naturliebhaber

Nicht die kleine Küstenstadt Wilderness selbst, sondern vor allem drum herum gibt es einige vor allem naturverbundene Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Die Map of Africa Viewpoint bietet einen atemberaubenden Panoramablick über die Outeniqua-Berge und die Umgebung, deren Konturen an die Form des afrikanischen Kontinents erinnern sollen.

Der Wilderness National Park erstreckt sich entlang von der Touw River Lagune bis hin zum bis Goukamma Nature Reserve und ist ein Must-Do für Outdoor-Fans. Du kannst dort durch die ruhigen Gewässer paddeln oder auf dem Kingfishertrail über einen Holzsteg zu einem Wasserfall wandern.

Ebenfalls beeindruckend ist die Kaaimans River Bridge, welche den Kaaimans River an der Garden Route in Südafrika überspannt und die Region Wilderness mit der Stadt George verbindet.

Kurz bevor es in den Küstenort Wilderness geht, gibt es an der N2 (aus Richtung Kapstadt kommend) einen tollen Aussichtspunkt auf die Stadt, auf den Strand und das Meer. Der sogenannte „Dolphin’s Point“ ist außerdem ein beliebter Aussichtspunkt, um Wale und Delfine zu beobachten.

Kaaimans River Bridge

Kaaimans River Bridge

Strand von Wilderness

Strand von Wilderness

Lagunenstadt Knysna – Ideal für Bootstouren

Knysna besticht durch ihre einzigartige Lage zwischen einer tiefblauen Lagune und den bewaldeten Hängen der Outeniqua-Berge. Eine Bootsfahrt auf der Lagune zum Sonnenuntergang zählt zum Must-Do in Knysna.

Die majestätischen Felsformationen der Knysna Heads an der Mündung der Lagune sind nicht nur ein beeindruckender Anblick. Die Wanderwege im Featherbed Nature Reserve auf dem West Head bieten zudem atemberaubende Ausblicke.

Rund um die Knysna Quays Waterfront gibt es einige Geschäfte, die zum Bummeln und Shopping einladen und die Restaurants zu kulinarischen Erlebnissen. Immerhin ist Knysna auch für sein jährliche Knysna Oyster Festival bekannt. Von der Waterfont aus starten die Schiffstouren auf der Knysna Lagune – nicht nur zum Sonnenuntergang.

Nahe der Lagunenstadt befindet sich darüber hinaus der Knysna Elephant Park, welcher gegründet wurde mit dem Ziel, verwaiste Elefantenkälbern aufzupäppeln und zu schützen. Inzwischen haben im Park ebenfalls ehemalige Zirkuselefanten ein neues Zuhause gefunden. Du kannst bei einem Besuch einiges über die Dickhäuter lernen und ihnen bei der Fütterung ganz nah kommen.

Knysna Quays Waterfront

Knysna Quays Waterfront

Shopping Straße in Knysna

Shopping Straße in Knysna

Knysna Elephant Park

Knysna Elephant Park

Plettenberg Bay – Ideal für ein Game Drive

Auch der Küstenort Plettenberg Bay an der Garden Route ist von beeindruckender Natur umgeben und lockt seine Besucher vor allem mit wunderschönen Sandstränden wie den Central Beach, Robberg 5 Beach oder den Lookout Beach.

Das Robberg Nature Reserve, eine felsige Halbinsel im Süden mit spektakulären Wanderwegen, bietet nicht nur grandiose Ausblicke, sondern mit den Nelson Bay Caves Höhlen aus der Steinzeit.

Und noch eine weitere Besonderheit hat Plettenberg Bay zu bieten. Im Plettenberg Bay Game Reserve kannst du direkt an der Garden Route auf Safari gehen kannst. Elefanten, Zebras, Gnus, Impalas, Giraffen, Hippos und viele weitere Tiere lassen sich auf einem 2-Stunden-Game-Drive in diesem Private Game Reserve beobachten.

Lookout Beach von Plettenberg Bay

Lookout Beach von Plettenberg Bay

Bungee Jump von der Bloukrans Bridge

Etwa 40 km nach Plettenberg Bay (aus Richtung Kapstadt kommend) führt die N2 über die 451 Meter lange Bloukrans Bridge. Das Besondere an der Brücke ist ihre Höhe, welche 216 Meter über der Schlucht liegt. Adrenalin Junkies können von dieser Brücke einen Bungeesprung mit etwa 160 m freien Fall wagen. Nichts für mich, aber den Menschen, die es dennoch wagen, dabei zuzusehen, ist mindestens genauso aufregend.

Bloukrans Bridge an der Garden Route

Bloukrans Bridge an der Garden Route

Bungee Jump von der Bloukrans Bridge

Bungee Jump von der Bloukrans Bridge

Tsitsikamma Nationalpark

Der Tsitsikamma Nationalpark an der Garden Route beeindruckt durch seine atemberaubende Landschaft, wilde Schluchten und ist wirklich ein Besuch wert. Das Küstenschutzgebiet, zwischen Plettenberg Bay und Jeffreys Bay gelegen, ist zudem einer der letzten Urwälder Südafrikas.

Besonders sportliche Aktivitäten wie Wandern oder Kajak fahren, aber auch Schnorcheln und Tauchen sind im Park möglich. Es gibt außerdem eine Bademöglichkeit direkt an einem kleinen Strand. Die berühmte Storms River Mouth Suspension Bridge ist das Wahrzeichen des Parks und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Schluchten und das tiefblaue Meer.

Plane für den Tsitsikamma Nationalpark mindestens einen halben Tag ein, denn dieser ist absolutes Highlight an der Garden Route.

Blick vom Lookout Trail auf den Tsitsikamma Nationalpark

Blick vom Lookout Trail auf den Tsitsikamma Nationalpark

Suspension Bridge

Suspension Bridge

Jeffreys Bay – Surferparadies

Jeffreys Bay ist vor allem für seine erstklassigen Surfbedingungen bekannt und lockt Surfer aus der ganzen Welt an, um die legendären Wellen zu reiten. Die Innenstadt von Jeffreys Bay ist gesäumt von Surfshops, Boutiquen und gemütlichen Cafés. Alles geht dort etwas entspannter zu.

Addo Elephant Park

Wenn man ein Auge zudrückt, kann man den Addo Elephant Park ebenfalls zur Garden Route dazu zählen. Er liegt nahe Gqeberha (ehemals Port Elizabeth) und somit am Ende der Garden Route. Den Besuch des Addo solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen, denn er zählt definitiv zu den Höhenpunkten entlang der Garden Route.

Im Addo Elephant Park kannst du wunderbar auf Selbstfahrer Safari gehen und vor allem, wie es der Name schon verrät, Elefanten beobachten. Stundenlang könnte ich einfach an einem der Wasserlöcher verbringen und den riesigen oder den noch ganz kleinen Dickhäutern zusehen.

Elefanten im Addo Elephant Park

Elefanten im Addo Elephant Park

Weitere Garden Route Highlights

Kapstadt ist der ideale Ausgangspunkt für deine Reise über die Garden Route. Doch noch bevor die Garden Route beginnt, gibt es mindestens drei weitere Highlights, die auf dem Weg liegen und die du unbedingt mit einplanen solltest.

Hermanus – Optimal für die Walbeobachtung

Hermanus ist vor allem für seine atemberaubende Lage entlang der Walker Bay bekannt und gilt als eines der besten Orte weltweit, um Wale vom Land aus zu beobachten. Von Juni bis November ziehen Glattwale in die Bucht und Besucher können von den Klippen aus diese majestätischen Meeresriesen beobachten. Die Klippenpfade entlang der Küste bieten großartige Aussichtspunkte für die Walbeobachtung.

Walker Bay bei Hermanus

Walker Bay bei Hermanus

Kap Agulhas – südlichste Punkt Afrikas

Kap Agulhas ist der südlichste Punkt des afrikanischen Kontinents, an dem der Indische und Atlantische Ozean miteinander verschmelzen. Diese abgelegene und beeindruckende Landspitze liegt etwa 230 Kilometer südöstlich von Kapstadt in Südafrika.

Der Name „Agulhas“ leitet sich vom portugiesischen Wort für Nadel ab und bezieht sich auf die gefährlichen Meeresströmungen und -winde in der Region. Der Leuchtturm von Kap Agulhas, erbaut im Jahr 1848, fungiert nicht nur als Orientierungspunkt für Seefahrer, sondern gilt heute als ein historisches Wahrzeichen.

Am südlichsten Punkt von Südafrika

Am südlichsten Punkt von Südafrika

De Hoop Nature Reserve

Der De Hoop Nature Reserve ist vor allem für seine atemberaubenden Aussichten auf den Indischen Ozean und seine schneeweißen Sanddünen bekannt. Die Dünen erstrecken sich entlang der Küste und sind von zerklüfteten Felsenformationen eingerahmt.

Besucher können in dem Klippschutzgebiet besonders gut Wale beobachten, aber ebenfalls andere Zebras, Elenantilopen und zahlreiche Wasservögel. Für mich zählt der De Hoop zu einem der schönsten Orte in Südafrika.

Eine der schönsten Orte in Südafrika: De Hoop Nature Reserve

Eine der schönsten Orte in Südafrika: De Hoop Nature Reserve

Beste Reisezeit für die Südafrika Garden Route

Die beste Reisezeit für die Garden Route in Südafrika hängt von deinen persönlichen Vorlieben und Interessen ab. Generell kannst du die Region das ganze Jahr über besuchen, da sie aufgrund ihres milden Klimas zu jeder Jahreszeit gut bereist werden kann.

  • Sommer (Dezember bis Februar):
    Hohe Temperaturen und sonniges Wetter.
    Ideal für Strandaufenthalte, Wassersport und Outdoor-Aktivitäten.
  • Herbst (März bis Mai):
    Angenehmes Wetter mit milden Temperaturen.
    Die Natur blüht in dieser Zeit, was Wanderungen besonders reizvoll macht.
  • Winter (Juni bis August):
    Milde Temperaturen tagsüber, kühlere Nächte.
    Ideal für Walbeobachtungen an der Küste.
  • Frühling (September bis November):
    Die Natur erwacht mit blühenden Blumen und frischem Grün.
    Angenehmes Wetter mit steigenden Temperaturen.

Wie viele Tage für die Garden Route einplanen?

Diese Frage lässt sich etwas schwer beantworten. Ich war insgesamt vier Tage auf der Garden Route unterwegs und habe viel gesehen. Ich bin mir aber sicher, um noch tiefer in diese Region einzutauchen, solltest du etwa fünf bis sieben Tage für die Garden Route einplanen.

Garden Route Südafrika – lohnt es sich? Mein Fazit

Wer eine romantische Vorstellung von einer Küstenstraße, die sich am Ozean entlang schlängelt, hat, der wird von der Garden Route enttäuscht ein. Denn eigentlich handelt es sich bei der N2 um Schnellstraße, meistens fernab von der Küste, die vor allem die Küstenorte Mossel Bay, George, Wilderness, Knysna, Plettenberg Bay und Jeffrey Bay verbindet.

Ich habe ehrlich gesagt den Hype um die berühmte Garden Route erst auf dem zweiten Blick verstanden. Es geht nämlich nicht um die Straße an sich, sondern um die Region. Wer etwas mehr, vor allem aber in die Natur um die Küstenorte herum eintaucht, wird die Garden Route von einer ganz besonderen Seite kennenlernen.

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Über die Autorin / Autoren

Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!