Aktualisiert am 21.12.2020
Die Garden Route steht bei vielen Südafrika Reisenden ganz oben auf der Liste, so auch bei mir. Doch lohnt sich ein Besuch oder kann man diesen Teil Südafrikas getrost wieder von der Liste streichen? Hier habe ich ein paar Tipps für die Garden Route für dich.
Inhaltsverzeichnis
Wo beginnt die Garden Route und wo endet sie?
Wo beginnt die Garden Route und wo endet sie?
Bereits hier gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Die einen meinen sie beginnt bereits mit dem Ort Hermanus, die nächsten meinen Swellendam, andere sagen wieder Mossel Bay. Und enden tut sie für die meisten in Port Elizabeth bzw. mit den Addo Elephant National Park. Selbst Reiseführer waren für mich etwas undurchsichtig.
Bei so vielen unterschiedlichen Meinungen wollte ich es schon etwas genauer wissen und habe deshalb beim South African Tourism in Deutschland angefragt. Hier nun die Antwort: Die Garden Route beginnt bei Mossel Bay und endet bei Port Elizabeth, von Kapstadt aus kommend.
Hier nun meine 6 Tipps für deinen Besuch entlang der Garden Route.
Tipp 1: Sonnenuntergang an der Küste
Eines der schönsten Highlights an der Garden Route ist der Sonnenuntergang am Strand bei Groot Brakrivier. Von meiner Unterkunft aus, die auch zu den schönsten auf meiner Südafrika Reise zählt, habe ich einen tollen Blick auf das Meer und auch auf die Stadt Mossel Bay. Als sich der Sonnenuntergang abzeichnet geht es schnell zum Strand hinunter. Und hier erwartet mich ein tolles Farbenspiel aus tiefen Orange und Sonnengelb, welche auf den Ozean nieder gehen. Interessanterweise holen nun die Fischer ihre Angeln raus und positionieren sich entlang der Küste. Ist die Angel im Meer versenkt, stehen Sie ganz ruhig am Strand und warten das ein Fisch anbeißt.

Sonnenuntergang am Strand bei Groot Brakrivier

Blick auf Mossel Bay am Horizont
Tipp 2: Aussichtspunkt Dolphin´s Point
Kurz bevor es in den Küstenort Wilderness geht, gibt es an der N2 (aus Richtung Kapstadt kommend) einen tollen Aussichtspunkt auf die Stadt, auf den Strand und das Meer. Warum der Aussichtspunkt den Namen „Delfin Punkt“ trägt, weiß ich allerdings nicht. Kann man von dort auch Delfine beobachten? Ich konnte leider keine entdecken.

Blick auf Wilderness vom Dolphin´s Point
Tipp 3: Knysna und Knysna Elephant Park
Die „Lagunenstadt“ Knysna hat mich ein wenig enttäuscht. Die Knysna Waterfront erinnerte mich ein wenig an ein typisch amerikanisches oder europäisches Hafenviertel, so gar nicht afrikanisch. Von der Waterfont aus lassen sich schöne Schiffstouren auf der Lagune machen. Das kann ich allerdings nicht beurteilen, da das Wetter nicht so richtig mitspielen wollte.
Geschichte zum Knysna Elephant Park
In der Nähe von Kynsna gibt es außerdem noch den Knysna Elephant Park. Der Park war anfangs ein Zuhause für Elefantenwaisen, deren Eltern beispielsweise getötet worden sind. Mittlerweile wurden aber auch andere Elefanten aufgenommen, die zum Beispiel einmal im Zirkus ihr Dasein fristeten. In den vergangenen 20 Jahren wurden über 40 Elefanten aufgenommen, manche von ihnen sind geblieben, andere sind in andere Schutzgebiete oder ähnliche Einrichtungen gebracht worden.
Eintritt Knysna Elephant Park
So ein Park und seine Schützlinge müssen selbstverständlich finanziert werden. Der Eintritt mit einer Tour kostet pro Person 320 Rand (umgerechnet etwa 21 EUR). Die Tour beinhaltet zum Beispiel auch die Fütterung. Dazu stehen die Elefanten hinter einer Art Absperrung parat und die Besucher können sie mit Obst und Gemüse füttern. Ein Eimer hiervon muss der Besucher kaufen und der kostet 45 Rand (etwa 2,90 EUR).
Eine Tour zu den Elefanten
Danach gibt es sogar die Möglichkeit mit den Elefanten auf Tuchfühlung zu gehen und sie zu berühren. Ich kann mich auch heute noch ganz genau erinnern wie sich die Haut eines Elefanten anfühlt – ein für mich ganz besonderes Erlebnis. Die Besuchergruppe wird in mehrere kleine Grüppchen geteilt und jede von ihnen begleitet einen Elefanten dann im Park. Dabei hat man Gelegenheit auch viele Fragen an einen Ranger zu stellen. Das finde ich sehr gut.
Die andere Seite des Knysna Elephant Park
Allerdings ist mir aufgefallen, dass die Elefanten im Knysna Elephant Park bereits enorm an Menschen gewöhnt sind. Als eine neue Besuchergruppe eintrifft, machen sich die Elefanten automatisch wieder zur Absperrung auf, weil sie ganz genau wissen, jetzt gibt es wieder Leckerlis. Auch, wenn die Tiere enorm viel Platz zur freien Bewegung haben, habe ich das Gefühl, dass sie immer in Menschennähe sind und den Besuchern zur „Verfügung“ stehen (müssen).

Fütterung der Elefanten

Einen Elefanten zu berühren ist ein ganz besonderes Erlebnis.

Dem Elefanten ganz nah
Tipp 4: Bungee Jump von der Bloukrans Bridge
Jetzt kommt der Tipp für Adrenalin Junkies. Etwa 40 km nach Plettenberg Bay (aus Richtung Kapstadt kommend) führt die N2 über Bloukrans Bridge. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 451 Metern und ist 216 m tief. Das Besondere hier ist, dass du von dieser Brücke deinen Bungeesprung mit etwa 160 m freien Fall wagen kannst. Und das für gerade einmal 990 Rand (etwa 60 Euro). Zum Vergleich ein Bungee Jump vom Macau Tower in China kostet etwa 388 Euro, von der Victoria Falls Bridge in Zambia 141 EUR oder von der Europabrücke bei Innsbruck 161 EUR.
Zugegeben für mich ist solch ein Bungee Jump nichts. Aber den Leuten, die es dennoch wagen, dabei zuzusehen, ist mindestens genauso aufregend.

Die Bloukrans Bridge an der Garden Route

Bungee Jump von der Bloukrans Bridge
Tipp 5: Tsitsikamma Nationalpark
Der Tsitsikamma Nationalpark an der Garden Route ist wirklich ein Besuch wert. Der Nationalpark liegt zwischen Plettenberg Bay und Jeffreys Bay, direkt an der Küste und ist einer der letzten Urwälder Südafrikas. Besonders sportliche Aktivitäten wie Wandern oder Kajak fahren, aber auch Schnorcheln und Tauchen sind im Park möglich. Es gibt außerdem eine Bademöglichkeit direkt an einem kleinen Strand.
Wanderweg – Mouth Trail im Tsitsikamma Nationalpark
Der Wanderweg Mouth Trail ist etwa 1 km lang und schlängelt sich auf einem gut gefestigten Holzsteg direkt am Wasser entlang. Mit etwas Glück lassen sich hier gut Vögel beobachten. Der Mouth Trail endet an der 77 m langen Suspension Bridge, eine Hängebrücke die direkt über den Storms River gespannt ist. Die Brücke sowie auch die zwei weiteren Hängebrücken sind ein Highlight im Tsitsikamma Nationalpark. Je nach Kondition brauchst du für diesen Wanderweg eine Stunde. Pack dir in jedem Fall etwas zu Trinken ein, an heißen Tagen ist es unabdingbar Wasser dabei zu haben.

Der Mouth Trail im Tsitsikamma Nationalpark

Blick auf die Suspension Bridge
Wanderweg – Lookout Trail im Tsitsikamma Nationalpark
Ein zweiter Wanderweg schließt direkt nach der Suspension Bridge und dem Mouth Trail an. Der Wanderweg führt direkt zu einem Lookout Viewpoint. Dieser Wanderweg ist in keinem Fall zu unterschätzen. Er führt stetig nach oben, zum Teil über unwegsames Gelände, wie große Steinbrocken, aber auch schmale Pfade direkt am Abgrund. Ich hatte bei einem Teil des Weges absolut mit Höhenangst zu kämpfen und bin zum Teil auf allen Vieren gekraxelt. Belohnt wirst du in jedem Fall mit einem atemberaubenden Ausblick auf den Tsitsikamma Nationalpark. Hier etwas zu trinken mitzunehmen ist unbedingt notwendig, du wirst in jedem Fall einen Schluck Wasser brauchen. Auch gute Wanderschuhe sind von Vorteil. Für diesen Wanderweg benötigst du etwa 2 Stunden.

Beim Lookout Trail muss man auch schon mal ein wenig klettern.

Der Lookout Trail

Blick vom Lookout Trail auf den Tsitsikamma Nationalpark
Kajak fahren auf dem Storms River im Tsitsikamma Nationalpark
Wer den Tsitsikamma Nationalpark vom Wasser aus genießen möchte, dem empfiehlt sich eine Kajak Tour auf dem Storms River. Die Tour führt unter der Suspension Bridge und zwischen den tiefen beeindruckenden Schluchten entlang. Eine Tour dauert etwa 2 bis 3 Stunden und kann beim Anbieter „Untouched Adventures“ gebucht werden. Weitere Informationen gibt es auf www.UntouchedAdventures.com

Kajak fahren auf dem Storms River
Tipp 6: Addo Elephant Park
Wenn man ein Auge zudrückt, kann man den Addo Elephant Park ebenfalls zur Garden Route dazu zählen. Er liegt nahe Port Elizabeth und somit am Ende bzw. am Anfang der Garden Route, je nach dem aus welcher Richtung man kommt. Den Besuch des Elefantenparks solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen, er zählt definitiv zu den Höhenpunkten entlang der Garden Route. Mehr zum Addo Elephant Park erfährst du hier.

Elefanten im Addo Elephant Park
Lohnt sich ein Besuch der Garden Route?
Ich möchte darauf hinweisen, dass ich hier meine persönliche Meinung wieder gebe, wie ich die Garden Route wahrgenommen habe. Und ja ich war von der Garden Route enttäuscht. Ich hatte eine ganz romantische Vorstellung: eine Küstenstraße, die sich am Ozean entlang schlängelt. In Wahrheit ist es eine Schnellstraße (die N2) meistens fernab von der Küste, die nur Küstenorte wie Mossel Bay, George, Wilderness, Knyna oder Plettenberg Bay verbindet.
Ich kann ehrlich gesagt diesen Hype um die berühmte Garden Route nicht verstehen. Nun mögen manche anderer Meinung sein, aber interessanterweise gibt es sehr viele Menschen, die so denken wie ich.
Wenn du das erste Mal nach Südafrika reist, kannst du natürlich die Garden Route mit auf deine Liste nehmen. Allerdings solltest du vielleicht nicht ganz so viel Zeit dort einplanen, denn in Südafrika warten wesentlich interessantere Highlights auf dich!
Nun ist deine ehrlich Meinung gefragt. Hast du bereits die Garden Route bereist? Was waren deine Highlights und lohnt sich ein Besuch?
Über die Autorin / Autoren
Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!
[…] zählen den Küstenabschnitt ab dem Küstenort Hermanus bereits zur berühmten Garden Route. Damit würde das De Hoop Nature Reserve auch zur Route gehören, denn es liegt etwa 137 km […]
Hallo Anja, die Bilder vom Mount Trail aus dem Tsitsikamma Nationalpark haben es mir besonders angetan. Sehr schön
Viele Grüße
Kathy
Hallo Kathy,
der Tsitsikamma ist auch ein echtes Higlight auf der Garden Route.
LG Anja
Toller Beitrag und beeindruckende Fotos! Nach Südafrika möchte ich auch sehr gerne mal.
Gut zu wissen, dass man nicht allzu viel Zeit für die Garden Route einplanen sollte.
Liebe Grüße
Julie
Danke, Julie.
Wow, ein echt beeindruckender Beitrag! Die Fotos sind allesamt fantastisch, ich möchte sofort meinen Koffer packen und losreisen! *_* Danke für die authentischen Eindrücke! :)
Liebe Grüße,
CHRISTINA KEY
Danke, Christina.
Hey Anja,
Danke für diese tollen Tipps! Da bekommt man doch direkt Fernweh!
Vielen Dank, Verena.
Hey Anja! Du hast recht – die wenig romantische und echt langweilige N2 hat so gar nichts von einer genialen Küstenstraße. Ehrlich gesagt war ich immer ein bisschen großzügiger mit der Auslegung der Garden Route ;-). In meiner Vorstellung beginnt sie schon in Hermanus. Gleich daneben, bei De Kelders, haben wir letztes Jahr unseren Lieblingsstrand entdeckt! Knysna ist für uns auch eher ein rausgeputztes Touristenörtchen, weshalb wir uns letztes Mal für Plettenberg Bay entschieden haben um dort im Robberg Nature Reserve zu wandern. Für uns definitiv ein Highlight. Genau wie der tolle Strand von Wilderness. Lange Rede kurzer Sinn: ich kann dich einerseits verstehen. Andererseits hatten wir schon so tolle Erlebnisse auf der Garden Route, dass sie meiner Meinung nach auf keiner ersten Western Cape Reise fehlen sollte :-)!
Liebe Grüße, Lisa
Hallo Lisa,
gerne hätte ich die Garden Route etwas großzügiger ausgelegt, dann hätte ich noch mehr Tipps geben können ;-) Der Strand von Wilderness hat mich persönlich nicht so umgehauen, aber das ist Geschmackssache. Aber wie ich schon geschrieben habe, die Garden Route kann man durchaus auf seine Liste setzen, aber ein zweites Mal bei mir nicht.
LG Anja