Aktualisiert am 29.12.2021
In einem der bekanntesten und tierreichsten Regionen Afrikas erlebten wir auf unserer Keniareise einmalig schöne Momente auf unserer Safari in der berühmten Maasai Mara. Noch immer schwelgen wir in unseren Erinnerungen und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Warum? Seht einfach selbst!
Inhaltsverzeichnis
Von oben
Aus dem kleinen Fenster der Cessna Caravan sehen wir vereinzelte Akazienbäume. Der Pilot neigt die Maschine zur Seite und wir erkennen die grüne Lebensader durch das trockene Gasland ziehen – der Mara Fluss. Im braunen Wasser können wir bereits die ersten Flusspferde ausmachen! Wir schauen dem Piloten über die Schulter und vor uns taucht die rötlich-braune Sandpiste auf. Federleicht setzt die Cessna auf und der Rotor kommt zum stehen. Wir sind auf dem Kichwa Tembo Airstrip gelandet. Der Co-Pilot ruft unsere Namen auf und begrüßt uns: „Welcome to Maasai Mara„.
Tierkinder in der Maasai Mara
Kann man sich an Minigiraffen, tapsigen Hyänenjunge, einen Tag alten Antilopen, kleinen Elefanten und Zebrafohlen satt sehen? Nein, natürlich nicht!!!! Stundenlang beobachten, wie die kleinen Giraffen mit ihren scheinbar viel zu langen Beinen, wie sie ihren Eltern folgen oder das Hyänenrudel, welches wie Hundewelpen miteinander in der Sonne spielen. Oder wenn das Fohlen vom Zebra gesäugt wird und es danach hakenschlagend durchs hohe Gras springt…oder oder oder….
Die große Tierwanderung – River Crossing am Mara River
Bilder von den jährlichen Wanderungen der Gnuherden kannten wir bis dahin nur aus dem Fernsehen sowie aus Bildbänden und dem World Wide Web. Mit Spannung verfolgten wir schon Monate vorher das Live Geschehen der riesigen Herden. Es ist wirklich ein sehr bewegender Moment am Ufer des Mara River zu stehen und die Gnus und Zebras zu beobachten, die sich nach zweistündiger Wartezeit endlich trauten den Fluss zu überqueren.
Die Finger waren wund geknipst und was haben wir den Atem angehalten, als sich ein Krokodil den Gnus näherte und es zuschnappte. Gejubelt, wie die Weltmeister haben wir, als sich ein Gnu nach minutenlangem Kampf befreien konnte. Rotz und Wasser haben wir geheult, als ein kleines Gnu seinen Tod zwischen den Zähnen der Panzerechse fand. Ja, es ist ein Erlebnis, das sich tief in unser Herz gepflanzt hat!
Mary, das Nashorn
Nashörner zu sehen, ist wie der Gewinn im Jackpot. Sie werden noch immer wegen ihrem Horn gewildert. So schätzten wir uns besonders glücklich, als uns auf unserer ersten Pirschfahrt am Abend eine kleine Nashornfamilie über den Weg lief. Das Weibchen hatte an der rechten Flanke eine große Narbe. „Ja, das ist Mary!“, stellte James, unser Guide fest, während er prüfend durchs Fernglas guckte. „Wie alt Mary wohl ist?“ überlegten wir laut. „34!“ war die prompte Antwort von James. „Dann ist sie ja genauso alt wie ich!“, freute sich Anja. Seitdem ist Anja von James und allen Mitarbeitern im Kilima Camp auf Mary umgetauft worden. Damit schlugen sie zwei Fliegen mit einer Klappe. „Anne“ und „Anja“ klang für alle sowieso identisch und irgendwie sahen wir in ihren Augen auch noch gleich aus und das bei 12 cm Größenunterschied.
Frühstück im Busch
Heißen Tee aus der Thermoskanne trinken, in ein köstlich belegtes Sandwich beißen und dabei unter einem riesigen Feigenbaum stehen und den Blick durchs trockene Steppengras wandern lassen. Immer schön die nähere Umgebung im Auge behalten und nicht selbst zum Frühstück werden. Ja, das ist ein Frühstück im Busch!
Oder wie wäre es mit Frühstück auf einer Ländergrenze? Kenia und die Maasai Mara grenzen im Süden an Tansania und die Serengeti. Zusammen bilden sie ein einzigartiges Ökosystem, wo die Tiere frei zwischen den Ländern wandern können. Es gibt keine Zäune! Damit man sich zurecht findet, gibt es Grenzsteine mit Kilometerangaben und in welche Richtung welches Land liegt. Hier seinen morgendlichen Kaffee zu trinken und einfach nur bis zum Horizont schauen…
Wer braucht da schon gestärkte Servietten und Ei Benedikt??
Auf dem Rücken der Pferde
Eine Reitsafari ist im Gegensatz zur normalen Pirschfahrt im Geländewagen wirklich eine ganz andere Dimension! Hoch zu Ross durch die stacheligen Akazienbäume reiten und dabei nach wilden Tieren Ausschau halten, das ist schon Nervenkitzel. Wenn dann die ersten Zebras, Giraffen und Antilopen auftauchen und neugierig stehen bleiben, fühlt es sich wirklich an als sei man Baronin Blixen höchstpersönlich.
Und wer kann schon von sich behaupten, mit einem Pferd über den Schulhof geritten zu sein? Aber es war nicht irgendeine Schule, sondern eine Maasai Schule mitten in der Wildnis. Nie werde ich diese neugierigen und staunenden Blicke der Kinder vergessen. Sie hatten erst ein wenig Angst vor dem großen Rind ohne Hörner. Nachdem sie aber gesehen haben, wie sich unsere Pferde von uns den Hals haben streicheln lassen, wollten es die Kinder auch unbedingt probieren. Diese Freude zu sehen, wie sie das Fell des Pferdes vorsichtig berührten, einfach unbezahlbar!
Der Drehort „Jenseits von Afrika“
Apropos Baronin Blixen. Am Esoit Oloololo Steilhangs, welches das Mara Triangle auf der nordwestlichen Seite eingrenzt ist ein Teil von „Jenseits von Afrika“ gedreht worden. Es soll sich um die Szene von Finch-Hattans Grabstätte handeln. Ja, natürlich haben wir direkt nach unserer Heimreise die DVD angeworfen und gesucht und dabei nur noch mehr Fernweh gefunden.
Begegnungen
Zu vielen Ereignissen gibt es einfach „nur“ Fotos, wo unsere Kameras zur Abwechslung ruhten. Diese Momente liegen nun auf einer besonderen Speicherkarte im Gedächtnis und sind jederzeit abrufbar. Natürlich kann man jede Begegnung und jeden Moment mit der Kamera festhalten, aber manchmal kann es auch die Magie des Augenblicks zerstören…
- So teilten wir nach jedem Busch-Frühstück unser großzügiges Picknick mit den Maasai Kindern, die mit ihren 3-4 Jahren allein auf ihre Herde Lämmer aufpassen müssen. Mittlerweile weiß ich, dass unsere großzügige Geste nicht dir korrekte Form einer sinnvollen Unterstützung der Kinder ist.
- Abendessen bei knisterndem Lagerfeuer während ein Koch, ein Ranger und ein Kellner voller Inbrunst „Malaika“ von Miriam Makeba singen.
- Nachts im Zelt zu schlafen, mit dem Wissen, es gibt keinen Zaum ums Camp und der Kopf strengt sich an, zu welchem Tier das Geräusch da draußen gehört….
Sonnenaufgänge
Der Reißverschluss vom Zelt klemmt ein bisschen, aber mit einem Ruck ist er auf und du steckst deinen Kopf in die frische afrikanische Luft. Vor dir färbt sich der Himmel lila-rot, bevor die ersten Sonnenstrahlen die Maasai Mara berühren.
Sonnenuntergänge
Feierabend! Den ganzen Tag draußen gewesen, die trockene Luft in den Haaren gespürt, die Haut ist mit feinem Sand überzogen und die erbarmungslose Mittagssonne verabschiedet sich nun in einen sagenhaftem Sonnenuntergang! Fast wehmütig schauen wir zu, wie die Nacht die letzten Sonnenstrahlen frisst.
Lala salama (kisuaheli – Schlaf gut).
Über die Autorin / Autoren
Als gebürtige Brandenburgerin arbeite ich dort, wo andere in Norddeutschland ihren Urlaub verbringen. Meinen Urlaub verbringe ich am liebsten als leidenschaftliche Wildlife Fotografin - zwischen A wie Afrika bis Z wie Zingst!
Wow!! Die Fotos sind ja traumhaft! Die Tierkinder sind so fürchterlich lieb. Sieht alles sehr beeindruckend aus! Ein sehr schöner Bericht
liebe Grüße Ines
Vielen Dank, Ines!
Mega schöne Bilder! Ich kann mir das lebhaft vorstellen, mit welcher Geräuschkulisse ihr dort eingeschlafen seid.
Hallo Alex,
ja, die Geräuschkulisse war sehr beeindruckend. Das Jaulen der Hyänen, das Rascheln an jeder Ecke des Zeltes – alleine hätte keiner von uns beiden im Zelt schlafen wollen. Und dennoch ist es eine ganz spannende und unvergessliche Erfahrung.
LG Anja
Toller Beitrag zum Thema Afrika. Ich habe ja solche Lust, auch so einen Trip, so eine Safari „vom oben“ zu erleben.
Die Fotos sind der Hammer. Aber kann man auch nach Afrika reisen und keine Fotos machen??? Die Farben und die Motive…Wirklich toll.
Hallo Daniela, vielen Dank! Natürlich kannst du auch nach Afrika reisen und keine Fotos machen, aber ich empfehle dir in jedem Fall eine Kamera einzupacken. ;-)