Aktualisiert am 21.12.2020
Als letzte Etappe und Ziel meiner ersten Safari, ist die Maasai Mara definitiv der Höhepunkt meines ersten Besuches in Kenia. Unzählige Tierfilmer berichteten in Dokumentationen und Reportagen über dieses wilde Fleckchen Erde. Jetzt endlich werde ich Kenia´s Aushängeschild für Tierbeobachtungen mit eigenen Augen erleben.
Inhaltsverzeichnis
Anreise Maasai Mara
Die Maasai Mara ist auf vielen Wegen zu erreichen. Die schnellste und bequemste Art ist die Anreise mit einer kleinen Cessna, die gerade über meinen Kopf vorbei segelt und auf einer der nahegelegenden Sandpisten sicher landet. Wie muss es wohl sein, dieses riesige Reservat und all die Tiere von oben zu sehen?
Ich habe meinen Weg in die Mara mit dem Geländewagen durch Kenia gemacht und dabei viele unvergessliche Eindrücke gesammelt. Von den roten Elefanten von Tsavo über Amboseli mit seinem einzigartigen Kilimanjaro Panorama bis zu meiner Bootsfahrt auf dem Lake Naivasha ist die Mara nun mein letztes Ziel meiner ersten Safari in Kenia.
Mehr Zeit einplanen
In der Mara werde ich diesmal auch 2 Nächte bleiben. Das Gebiet ist riesig und um einen ersten Eindruck zu gewinnen sind 3 Tage ein ganz guter Einstieg. Ich wohne im kleinen Camp Oloshaiki direkt am Talek River und ganz in der Nähe zum gleichnamigen Gate.
Das Camp ist nicht eingezäunt und jedes Zelt liegt oben am Ufer unter einem dichten Blätterdach.
Adrenalin Gras
Am Nachmittag geht es zur ersten Pirschfahrt in die Maasai Mara. Schon am Eingang des Gates erstreckt sich die Weite der Savanne. Herden von Impalas und Topi Antilopen stehen im hüfthohen Gras und halten ständig Ausschau. Mein Blick schweift über die unendliche Weite; ja so habe ich mir die Mara vorgestellt!
Das goldene Gras hat einen Spitznamen und wird nicht umsonst „Adrenalin Gras“ genannt. Wer weiß welcher Jäger hier, perfekt getant, auf seine Beute lauert. Oder auch nicht und dafür ein tiefes Schläfchen hält. Nur wenige 100m entfernt von den großen Antilopenherden entdecken wir ein Löwenrudel, dass tief und fest in der Abendsonne schlummert. Es ist wenig beeindruckt von uns und hebt noch nicht mal den Kopf.
Auf der Suche nach Leoparden
Mit dem Geländewagen geht es nun durch Leopardengebiet. Die geschmeidige Raubkatze ist ein Meister der Tarnung. Im schattigen Wipfel der Bäume wird sie durch das gemusterte Fell quasi unsichtbar. Zusammen mit Justin, meinem Fahrerguide durchkämmen wir mit unseren Blicken jeden Baum, jede Baumkrone und jeden Ast. Schwarze Punkte tanzen schon vor meinem Augen, so angestrengt schaue ich in das dichte Blätterdach aber vom Chui (Swahili für Leopard) ist nicht einmal die kleinste Schwanzspitze zu sehen. Aber ich gebe nicht auf. Irgendwann werden wir ihn schon noch entdecken.
Sonnenuntergang in der Maasai Mara
Zum Sonnenuntergang geht es zurück zum Talek Gate, wo ein alter Elefantenbulle gemütlich, nur wenige Meter, an uns vorbei zieht. Tief rot geht die Sonne über das Maasailand unter und langsam geht es zurück zum Camp, wo bereits ein leckeres Abendessen mit gemütlichem Lagerfeuer wartet.
Weckruf
Im Zelt übernachten, daran kann ich mich gewöhnen. So langsam habe ich mich an die nächtlichen Geräusche gewöhnt. Mittlerweile kenne ich das langgezogene Rufen der Hyänen, das Zirpen der Zikaden oder das dumpfe Grollen der Löwen, das kilometerweit durch die kalte Nachtluft getragen wird. Heute Nacht habe ich einen neuen Ruf gehört, den ich einfach nicht nachmachen und zuordnen kann. Als ich um 6.30 Uhr das Zelt verlasse, frage ich die Maasai, die die Nachtwache hielten. Als ich ihnen den kurzen Ruf versuchte vorzumachen, mussten wir erstmal alle herzlich lachen. Aber sie wussten was ich meinte und ahmten meinen mysteriösen Ruf 1a nach. Es war der Ruf des Leoparden! Er muss hier ganz in der Nähe sein.
Nach einer heißen Tasse Kenia Hochland Tee und warm duftenden Buttertoast geht es zum Sonnenaufgang raus in die Ebene. In der noch kühlen Morgenluft fauchen die Gasbrenner und die ersten Heißluftballons glühen und steigen langsam über der Savanne auf.
Sichtung von Löwenjungen
Der Geländerwagen zuckelt mit uns über die trockene Piste. Wir fahren zum Löwenrudel. Mal sehen, ob sie sich über Nacht bewegt haben. Die Löwen scheinen auch gerade aufgestanden zu sein und lassen sich das Fell von der Morgensonne wärmen. Über die kleinen munteren Löwenjungen freue ich mich sehr. Die stolze Löwenmutter beobachtet ihren Nachwuchs ganz genau. Und ich habe nun die Möglichkeit die Löwinnen mit denen aus Tsavo zu vergleichen. Für mich als Laie wirken die Mara Löwen irgendwie gelassener als die Tsavo Löwen auch scheinen sie ein viel dichteres Fell zu haben. Was sie mit Sicherheit gut gebrauchen können, ist es in der Mara ähnlich kühl am Morgen, wie am Lake Naivasha.
Unterwegs im Leopardengebiet
Die morgendliche Pirschfahrt wird zu einer ganztägigen Pirsch. Das bedeutet, wir sind den gesamten Tag im Busch unterwegs und werden später zum Mittag draußen picknicken. Ich freue mich sehr über die Möglichkeit so lange in der Wildnis unterwegs zu sein. Über holprige Sandpisten geht es durch die Savannenlandschaft zum Flussufer des Talek Flusses. Hier soll sich immer ein Leopard aufhalten.
Mit unseren Ferngläsern und Objektiven durchkämmen wir wieder jedes Blätterdach und tatsächlich, wir haben die fast unsichtbare Raubkatze gefunden. Im schattigen Blätterdach schnarcht sie zufrieden vor sich hin. Mit ein bisschen Geduld wird sie vielleicht bald wach. Die Minuten verstreichen und nichts passiert. Plötzlich landet ein Webervogel im Baum und hat den schlafenden Jäger geweckt. Der Leopard schaut auf und ich sehe seinen großen gefleckten Kopf. Was für eine tolle Raubkatze! Geduld und warten hat sich gelohnt!
Es ist Mittagszeit in der Savanne, die Sonne steht hoch und die Hitze flimmert am Horizont. Die trägen Jäger liegen im Schatten der Bäume und die Pflanzenfresser halten tapfer in der Hitze aus.
Am Mara Fluss
Der Geländewagen hat sich weiter durch das Reservat geschlängelt. Auf einer Anhöhe halten wir und können über den Mara Fluß schauen. Im August und September sind die Ebenen gefüllt mit unzähligen Gnus und Zebras. Todesmutig stürzen sie sich die steilen Klippen hinunter, wo riesige Krokodile bereits auf sie warten. Ich versuche mir diese Szenerie hier vorzustellen, so wie ich sie schon so oft im Fernsehen gesehen habe. Ich bin ganz ergriffen, dass ich wirklich hier am Mara Fluss bin, hier wo die Tierwanderungen stattfinden. Justin fährt mit uns zur Uferkante und ich kann sogar aussteigen. Ich sehe die tiefen Furchen, die zum Wasser führen. Der Mara hat zurzeit nicht viel Wasser und in dem schlammigen Wasser tummeln sich die Flusspferde.
Hier am Ufer zu stehen ist für mich der bewegendste Moment der Safari.
Out of Africa Lunch
So langsam stellt sich bei mir ein leichtes Hungergefühl ein. Justin schaut schon nach einem passendem Ort für unser Mittagessen. Nachdem das Plätzchen ausgiebig observiert wurde, ob sich nicht doch ein Löwe zum Mittag einlädt, breiten wir die Decke aus und lassen es uns schmecken. Wir sitzen Rücken an Rücken und schauen in die unmittelbare Umgebung, so hat jeder einen anderen Winkel im Blick. Falls sich doch die ein oder andere Hyäne überlegt, Lust auf ein Sandwich zu bekommen. Ein Safari-Picknick ist dann doch schon was anderes als im Stadtpark oder am Baggersee.
Die letzte Pirschfahrt
Gut gestärkt geht es weiter mit der Pirsch. Wo haben sich die Nashörner versteckt? Werde ich noch eins zu sehen bekommen? Ich weiß wie selten sie durch die starke Wilderei geworden sind. Eines zu begegnen setze ich mit einem Lottogewinn gleich. Ein Nashorn in der Landschaft auszumachen ist mit Sicherheit einfacher als einen Leopraden auf dem Baum. Bei der Suche entdecke ich zwar kein Nashorn, dafür aber einen Geparden, der sich im Schatten ausruht.
Am späten Nachmittag endet die Reise durch die Maasai Mara. Auch wenn ich kein Nashorn entdecken konnte, bin ich nicht enttäuscht. Nein, ganz im Gegenteil! Jeden einzelnen Moment habe ich nicht nur fotografiert, sondern tief in mich aufgesogen. Die Maasai fragen mich im Camp was für Tiere ich alles gesehen habe:“No rhino?“ Ich schüttel den Kopf und sage zu Ihnen: „Just one more reason to come back!“ Morgen früh geht es mit etwas Wehmut im Herzen zurück in die Zivilisation. Aber es wird kein Abschied für immer sein.
Die Erlebnisse und Fotos haben mich ein ganzes Jahr nicht losgelassen und 12 Monate später saß ich wieder im Flieger: zurück nach Afrika – nach Kenia und die Maasai Mara!
Über die Autorin / Autoren
Als gebürtige Brandenburgerin arbeite ich dort, wo andere in Norddeutschland ihren Urlaub verbringen. Meinen Urlaub verbringe ich am liebsten als leidenschaftliche Wildlife Fotografin - zwischen A wie Afrika bis Z wie Zingst!
Wie warst du mit D.M.Tours zufrieden? Kannst du sie weiterempfehlen? LG Bettina
Hallo Bettina,
ich war von 2012 bis 2017 jedes Jahr auf Safari in Kenia und habe immer mit D.M. Tours gebucht. Ich war immer sehr zufrieden und würde mich auch in Zukunft für sie entscheiden.
LG Anne