Aktualisiert am 17.11.2023

Wer sich eine abwechslungsreiche Safari in Kenia wünscht, sollte unbedingt einen Halt an einen der zahlreichen Seen, wie zum Beispiel dem Lake Naivasha in der Nähe von Nairobi mit einplanen.

Lage Lake Naivasha

Strategisch gesehen ist der Lake Naivasha auf einer Safari gut gelegen. Am Morgen bin ich im Amboseli National Park gestartet und auf dem Weg nach Naivasha an Nairobi und seinen kleinen Ortschaften, wie Karen, vorbei geschrammt. Unterwegs gibt es verschiedene Möglichkeiten für einen fantastischen Ausblick auf das „Great Rift Valley“. Der große Afrikanische Grabenbruch. Hier lassen sich auch wieder die ein oder anderen Andenken in den belieten „Curio Shops“ erhandeln und sind teilweise um einiges günstiger als am Strand oder in der Lodge.

Straße in der Nähe von Nairobi

Straße in der Nähe von Nairobi

Blick über den großen Afrikanischen Grabenbruch

Blick über den großen Afrikanischen Grabenbruch

Aussichtsplatform

Aussichtsplatform

Blumen aus Naivasha

Gegen Mittag kommt der Ort Naivasha in Sicht. Oder vielmehr riesige Pflanzenfarmen. Die Straße ist gesäumt von Gewächshallen. In Naivasha wird eine Großteil an Rosen für den europäischen Markt produziert. Du kannst bei deinem nächsten Rosenkauf darauf achten, ob die Blumen den weiten Weg aus Kenia zu dir ins heimische Wohnzimmer gemacht haben. Den Lake Naivasha habe ich mittlerweile zwischen den großen Folienbauten entdecken können.

typisches Straßenbild in Naivasha

typisches Straßenbild in Naivasha

Mein heutiges Etappenziel ist jedoch ein Camp am Green Crater Lake. Die urige Unterkunft liegt am Ufer des Sees, welcher, wie der Name schon sagt, in einem Krater liegt. Von meinem Zelt kann ich den ganzen See überblicken, während Lovebirds, Bul Buls und Webervögel vorbei fliegen.

Camp am Crater Lake

Camp am Crater Lake

mein Zeltausblick

mein Zeltausblick

Zu Fuß auf Safari

Am frühen Abend geht es auf zur Safari. Aber nicht mit dem Geländewagen, sondern diesmal zu Fuß. Das ist wirklich eine ganz andere Erfahrung. Mit einem Guide vom Camp geht es zuerst am Seeufer entlang. Im Schlamm entdecken wir Abdrücke von dem einzigen Flusspferd, dass im See lebt. Es hielt sich auch im Wasser des Ufers auf. So ganz geheuer war mir das doch nicht, ist das Hippo doch tatsächlich das gefährlichste Tier Afrikas. Aber ich soll nicht besorgt sein. Es wird erst zur Dämmerung den See verlassen und dann in der Nacht auf Wanderschaft gehen.

Finde das "Kiboko" (Swahili für Flusspferd)!

Finde das „Kiboko“ (Swahili für Flusspferd)!

Giraffen Hinterlassenschaften

Giraffen Hinterlassenschaften

Giraffe am Ufer des Kratersees

Giraffe am Ufer des Kratersees

eine Fußpirsch ist ein besonderes Erlebnis

ine Fußpirsch ist ein besonderes Erlebnis

Durch die Bäume schwingen sich Colobus Affen und ich entdecke weitere Abdrücke im Morast und interessante „Hinterlassenschaften“. Es dauert auch nicht lange und das dazugehörige Tier steht nur wenige Meter vor mir. Eine Giraffe! Neugierig schaut sie in meine Richtung, hält aber einen gesunden Sicherheitsabstand. Im Unterholz sehe ich noch eine, die ebenfalls ganz interessiert ist. Ich freu mich so! Was für ein Glücksgefühl! Leise und bedächtig geht es über einen schmalen Pfad durch den Wald zum Rand des Kraters. Auch wenn ich die Giraffen von hier nicht mehr sehen kann, ist der Ausblick gewaltig.

Green Crater Lake

Green Crater Lake

Vom Rand des Kraters geht es in eine Ebene. Hier gab es noch mehr Fußabdrücke von Büffel, Zebras und Hyänen. Hasengroße Dik Diks flitzten ins Dickicht. Die kleinen Antilopen beobachteten uns auch aus sicherer Entfernung. Ich frage meinem Guide regelrecht ein Loch in frn Bauch: „Welches Tier gehört zu diesen Abdruck? Wer macht solche Köttel? Was mache ich, wenn ich auf Hyänen treffe?“ Und plötzlich standen wieder Giraffen vor mir, eine Herde Impalas zog vorbei und Zebras standen im Wald. Diesen Tieren zu Fuß zu begegnen, ist wirklich ein ganz anderes und viel intensiveres Gefühl, als im Geländewagen zu sitzen. Ich überlege, wann ich auf einem Spaziergang durch den heimischen Wald mal ein Reh, ein Fuchs oder Damhirsche gesehen habe??? Gute Frage…

Giraffenbegegnung

Giraffenbegegnung

eine Gruppe Impala Antilopen

eine Gruppe Impala Antilopen

die Zebras beobachten mich

die Zebras beobachten mich

Abdrücke von Flußpferden, Hyänen und Antilopen

Abdrücke von Flußpferden, Hyänen und Antilopen

Warzenschweine haben Vorfahrt

Warzenschweine haben Vorfahrt

An einem Wasserloch flitzen Warzenschweine und Perlhühner vorbei. Es ist wirklich paradiesisch. So langsam müssen wir wieder den Weg zum Camp antreten. Die Sonne steht schon tief und entlang des Kraters muss ich noch am Flusspferd vorbei, was hoffentlich noch friedlich im Green Crater Lake schlummert.

Frühaufsteher werden

Ach so langsam hab ich mich daran gewöhnt, um 5 Uhr aufzustehen und bis jetzt hat sich das „Frühe Wurm Prinzip“ gelohnt. Heute morgen ist es im Zelt richtig frisch. Die noch warme Wärmflasche am Fußende des Bettes ist sehr verlockend. Verlockender ist aber das heutige Tagesziel: Eine Bootsfahrt auf dem Lake Naivasha.
Im Camp gibt es wieder ein leckeres Frühstück und gegen 6 Uhr brechen wir zum Lake Naivasha auf. Je nach Jahreszeit und Wasserstand halten sich hier Flamingos auf. Vom Flussufer kann ich eine Handvoll Flamingos entdecken.

kurz vor Sonnenaufgang

kurz vor Sonnenaufgang

Das ist jetzt nicht berauschend viel aber aufgrund der Wasser-Luft Temperatur-Unterschiede liegen Nebelschwaden über dem See und er sieht ganz verzaubert aus, worüber sich mein Fotografenherz sehr freut. Hätte ich mich zu meiner Wärmflasche gekuschelt, wäre mir das entgegen!

Boot-Safari Lake Naivasha

Mit einer kleinen motorisierten Nussschale ( für ca. 8000 KES ca. 71 € pro Boot für 1 Stunde) geht es raus auf den See. Im Wasser wimmelt es förmlich von Flusspferden, die sich die ersten Sonnenstrahlen auf´s Haupt scheinen lassen.

Flußpferde im Lake Naivasha

Flußpferde im Lake Naivasha

Mini-Flußpferd

Mini-Flußpferd

In den Bäumen und auf den vielen kleinen schwimmenden Pflanzeninseln schwirren Schwärme von Ibise, Pelikane, Reiher und Eisvögel. Ich weiß gar nicht wo ich zuerst hingucken soll.

Eisvogel

Eisvogel

ohne Ende Fotomotive

ohne Ende Fotomotive

Reiher beim Abflug

Reiher beim Abflug

Der Bootsführer hat einen besonderen Leckerbissen für uns. Naja, vielmehr für den afrikanischen Fischadler. Er pfeift mehrmals laut und winkt wild mit den Armen. Dann zeigt er in die hohen Äste eines Baumes, wo 2 riesige Adler scheinbar auf ihm aufmerksam geworden sind. Er zeigt mir, an welcher Stelle er gleich einen toten Fisch werfen wird, damit ich Fotos vom Fischadler machen kann.

afrikanische Fischadler

afrikanische Fischadler

afrikanischer Fischadler mit Beute

afrikanischer Fischadler mit Beute

In einem lautlosen Gleitflug nähert er sich und packt sich mit seinen mächtigen Krallen den Fisch und ich schieße eine Salve von Fotos. Wow, was für ein Erlebnis! Falls es Euch, wie mir, beim ersten Mal nicht gelingen sollte ein brauchbares Foto zu ergattern, der Bootführer hat noch einen 2. Fisch aber dann müssen die Bilder schon im Kasten sein.

Das kleine Boot biegt in eine Art Seitenarm und hier ist es wirklich paradiesisch. Am Flussufer grasen Herden von Wasserböcken und riesige Schwärme von Pelikane genießen die Morgensonne.

Wasserböcke am Seeufer

Wasserböcke am Seeufer

Pelikane und Störche

Pelikane und Störche

ein Storch unter Möwen am Lake Naivasha

ein Storch unter Möwen am Lake Naivasha

Wasserbockmännchen

Wasserbockmännchen

Lake Naivasha Szenerie

Lake Naivasha Szenerie

Die eine Stunde Bootssafari ist schnell um und es geht zurück zum Anleger.

Bootsfahrt gefällig?

Bootsfahrt gefällig?

Vom Lake Naivasha geht es nun für mich zu meinem letzten Ziel meiner ersten Safari. Die Maasai Mara!

[message_box title=“Fototipp:“ text=“Wenn ihr auf dem Boot mit einer Spiegelreflexkamera fotografiert, dann empfehle ich euch mit einem Einbeinstativ und beweglichem Kopf zu fotografieren. Durch das Stativ werden eure Fotos nicht so sehr verwackeln, als wenn ihr sie aus der freien Hand fotografiert.“]

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Über die Autorin / Autoren

Als gebürtige Brandenburgerin arbeite ich dort, wo andere in Norddeutschland ihren Urlaub verbringen. Meinen Urlaub verbringe ich am liebsten als leidenschaftliche Wildlife Fotografin - zwischen A wie Afrika bis Z wie Zingst!