Aktualisiert am 31.12.2020

Andere Länder, andere Sitten. Wie man unangenehme Situationen vermeidet und faire Preise bezahlt, erfährst du hier.

Tipp 1: Französisch Kenntnisse sind von Vorteil!

Neben Arabisch wird Französisch als zweite Amtssprache benutzt. Wer kein Arabisch spricht, kommt deshalb mit Französisch um einiges weiter, als zum Beispiel mit Englisch.

Leider spreche ich gar kein Französisch! Ich fragte einmal einen Polizisten, der kein Englisch verstand, nach dem Weg. Nur durch Zeigen meines Zieles auf dem Stadtplan konnte er erkennen, wohin ich wollte. Er fuchtelte dann wild mit den Armen in die Richtung in welche ich zu laufen hatte und erklärte mir brav alles auf Französisch.

Was mir aber aufgefallen ist, dass viele Händler versuchen auch auf Spanisch oder Italienisch zu kommunizieren. Das ist darauf zu schließen, dass viele spanische und italienische Touristen auf Grund der Länder Nähe in Marokko unterwegs sind.

Tipp 2: Mit dieser Redewendung hältst du dir aufdringliche Menschen fern!

Die wichtigste Redewendung, die mir gleich bei meiner Ankunft eingetrichtert worden, ist „la la shoukran“ (gesprochen „la la schukran“ dt. „nein danke“). Wem Händler, Bettler oder sonstige Menschen auf die Pelle rücken und kein „No“ verstehen wollen, spricht einfach diese magischen Worte. Im Nu verschwinden die Aufdringlinge schneller als man bis drei zählen kann.

Tipp 3: So verhandelst du in Marrakesch richtig!

Egal ob in den Souks oder auf dem Djaama El Fna die Händler möchten gerne, dass du bei Ihnen einkaufst. Natürlich stehen nirgendwo an den angebotenen Waren die Preise dran. Deshalb ist Verhandlungsgeschick gefragt, so dass du nicht überteuert einkaufst.

Hier gilt eine Regel, die auch mir gleich am Anfang an erklärt worden ist: Der Händler nennt dir einen Preis – der natürlich viel zu teuer ist. Du halbierst diesen Preis einfach und gehst dann noch etwas darunter. Der Händler wird diesen Preis natürlich nicht akzeptieren. Aber du beharrst auf deinen Preis. Immer wenn der Händler dir ein neues Angebot unterbreitet nennst du deinen Preis. Erst wenn ihr euch langsam dem halbierten Preis nähert, gehst du auf ihn zu und nennst ihn diesen. Das funktioniert mit einer Erfolgsquote von 90 %.

Tipp 4: Frage Einheimische nicht nach dem Weg!

In der Medina (Altstadt) sich zu Recht zu finden, ist gar nicht so einfach. Auch wenn du einen Stadtplan in der Hand hältst, lässt sich oft nicht erkennen wo man sich gerade befindet. Denn Wege – oder Straßenkennzeichnungen sind oft Fehlanzeige. Allerdings solltest du es vermeiden Einheimische nach dem Weg zu fragen. Zwar helfen dir diese gerne, aber wollen dafür auch dementsprechend entlohnt werden. Wenn sich diese aufdrängen, solltest du sie am besten deshalb ignorieren. In den Souks gibt es oft Wegweiser zu den Sehenswürdigkeiten oder zum Djamaa El Fna. Folge diesen und du wirst dein Ziel erreichen.

Tipp 5: Was du besser nicht in Marrakesch fotografieren solltest!

Gerne möchte man viele Fotos machen, um Freunden oder Familie seine Eindrücke von der Reise zu zeigen. Die Kamera einfach auf alles halten und abzudrücken, kann einem aber leicht zum Verhängnis werden. Generell ist es in Marrakesch nicht erlaubt die Paläste des Königs zu fotografieren. Von denen gibt es in Marrakesch 5. Ich habe es nicht ausprobiert, um heraus zu finden, was dann passiert. Aber mir wurde davon abgeraten und solche Ratschläge nehme ich immer sehr ernst.

Auch Einheimische mögen es nicht, wenn sie einfach so fotografiert werden. Auch hier rate ich zur Vorsicht, ggf. einfach fragen, ob es für diese in Ordnung ist. Auf dem Djamaa El Fna die Gaukler, Schlangenbeschwörer und Co sollte man auch nicht ohne weiteres fotografieren, denn diese möchten für das Foto dann entsprechend Geld haben. Auch habe ich einen Laden gesehen, wo das Fotografieren der Waren verboten war.

Tipp 6: Was du für eine Kutsch-Fahrt in Marrakesch zahlen solltest!

Von einer Kutsche aus Marrakesch zu erkunden, gibt dir die Möglichkeit, dir eine kleine Übersicht der Stadt zu verschaffen. Aber du solltest aufpassen, um nicht übers Ohr gehauen zu werden. Gerne werden von Touristen höhere Preise verlangt. Auch hier wurde uns der Tipp gegeben, dass eine einstündige Fahrt nicht mehr als 120 Dirham (umgerechnet 12 EUR) kosten sollte – pro Kutsche, egal wie viele Passiere mit fahren. Von uns wurden allerdings 120 Dirham pro Person verlangt, verhandelt werden sollte am Anfang gar nicht. Nachdem wir uns wieder entfernt haben, wurde kam man uns mit dem Preis entgegen und haben wir auch nur den gezahlt, der uns empfohlen wurde.

Tipp 7: Vorsicht vor Motorrollern und Radfahrern!

Sobald man das Haus verlässt, hört man überall die surrenden Motorgeräusche. Motorroller sind buchstäblich überall! Mit den kleinen rollenden Gefährten kann man alle Wege – auch die engste Gasse – passieren. Deshalb zählen Motorroller in Marrakesch zu den beliebtesten Fortbewegungsmitteln.

Für Fußgänger ist allerdings Vorsicht geboten. Egal wo du stehst und gehst – du solltest deine Augen nicht nur vorne, sondern auch hinten sowie rechts und links haben. Ansonsten kann es schnell passieren, dass du „überrollst“ wirst. Das gleiche solltest du auch bei Radfahrern beachten. Auch diese sind in den engen Gassen eher rücksichtslos.

Tipp 8: Warum du einen Stadtplan in Marrakesch haben solltest!

Auch wenn, wie bereits unter Tipp 4 geschrieben, es kaum Hinweise auf Straßennamen gibt, so ist ein Stadtplan hilfreich für eine Grundorientierung. Einen Plan erhältst du zum Beispiel im Tourismusbüro Marrakesch (Adresse: Conseil Regional De Tourisme, Place Youssef Ibn Tachfine, Marrakech – Madina). Auf diesem sind auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten eingezeichnet.

Tipp 9: So überquerst du eine Straße sicher!

Um größere Straßen ohne Ampeln mit hohem Verkehrsaufkommen zu überqueren, gibt es nur einen Tipp. Augen zu und durch! Halte dich hierbei am besten an die Einheimischen. Geh, wenn sie gehen und stoppe, wenn sie anhalten. Nach rechts und links zu gucken ist wenig hilfreich, da du nur verschreckt stehen bleiben würdest und so nie über die Straßen kommst.

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Über die Autorin / Autoren

Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!