Aktualisiert am 21.12.2020

Am dritten Tag steht die Ruinenstadt El Tajin mit seiner Nischenpyramide auf dem Programm. Dafür schlängeln wir uns mit dem Auto die mexikanische Golfküste weiter gen Norden entlang. Ein besonderes Hightlight wird uns hier noch erwarten: Todesmutige Männer, die ein beeindruckendes Ritual aufführen!

Aber wir sind heute morgen noch nicht in El Tajin…Ähmmm…Wo bin ich hier gelandet? Als wir gestern Abend im Dunklen ankamen, habe ich nichts mehr vom kleinen und verschlafenem Örtchen Las Chachalacas gesehen! Ein prüfender Blick aus dem Fenster. Fehlt eigentlich noch der trockende Reisigstrauch, der über die Straße weht. Aber, da hinten ist der Golf von Mexiko zu sehen!!

Aufwachen im verschlafenem Örtchen Las Chachalacas

Aufwachen im verschlafenem Örtchen Las Chachalacas

Also, direkt aus dem Bett, hüpfen wir ins warme Meer. Der Strand ist fast menschenleer. Nur die Strandbudenbesitzer stellen ihre Tische und Stühle raus und Pelikane fliegen über unseren Köpfen hinweg. So, jetzt gibt´s erstmal ein ordentliches mexikanisches Frühstück. Mit Meerblick natürlich! Ein ordentliches mexikanisches Frühstück sind mit Chili gewürzte Rühreier, frischen Zwiebeln und Bohnenmus. Extrem lecker! Jetzt kann die Fahrt auch weiter gehen – in die Ruinenstadt El Tajin!

Zwischenstopp kurz vorEl Tajín

Zwischenstopp kurz vor El Tajín

Am Golf von Mexiko

Am Golf von Mexiko

El Tajin

Im subtropischen Klima liegt der Ausgrabungsort El Tajin (was so viel bedeutet, wie der Blitz), der in den letzten Jahren bis zu 40% erforscht wurde. Einzigartig ist die Bauweise der Piramide de los Nichos der sogenannten Nischenpyramiden. Sie besitzt 365 Nischen = für jeden Tag eine! Die Besucher können die einzelnen Pyramiden zu Fuß erkunden. Viele Mexikaner nehmen sich ein Picknik mit und genießen es im Schatten der Bäume.

Piramide de los Nichos -die Nischenpyramide

Piramide de los Nichos -die Nischenpyramide

El Tajín

El Tajín

Ausgrabungsstätte von El Tajín

Ausgrabungsstätte von El Tajín

Tanz der Voladores

Direkt am Ausgrabungsort von El Tajin könnt Ihr Zeuge eines atemberaubendem Rituals werden. Allein vom zugucken wird mir schon mulmig und ich bekomme schweißnasse Hände. Gut, dass ich da nicht hoch muss! Aber die fünf Männer sind wild entschlossen und steigen den 30 Meter hohen Mast hoch. Oben auf dem Mast ist eine Plattform, die sich dreht. Dort steht der Flötenspieler und symbolisiert die Sonne. Die anderen vier, stellen die vier Elemente Luft, Feuer, Wasser und Erde dar. Das Ritual ist schon über 1400 Jahre alt und die Bedeutung variiert auch von Region zu Region.

Also mal ganz ehrlich: „Könnt Ihr Euch vorstellen in 30m Höhe auf einer sich drehenden Plattform zu stehen und ein Ständchen zum besten zu geben. Dabei stürzen sich vier Kollegen den Mast hinunter!“

Das Ritual der fliegenden Tänzer beginnt

Das Ritual der fliegenden Tänzer beginnt

So, langsam wird es spannend. Jeder der vier Männer hat ein Seil, dass anders, als beim Bungee jumping NICHT nachgibt. Nach einem bestimmten System rollen Sie es zusammen und dann halten wir alle am Boden die Luft an. Der Flötenspieler steht auf der drehenden Plattform und beginnt sein Lied. Ich glaub, ich muss die Augen zu machen. Kann ich dabei wirklich zugucken?

Es geht in 30m Höhe

Es geht in 30m Höhe

Mitzählen und Mitrechnen

Ich trau mich und sehe, wie sich die vier Männer todesmutig in die Tiefe stürzen. Aber nicht nur das, Sie müssen auch noch 13 Umdrehungen mit Ihrem Seil um den Mast schaffen! Warum genau 13? 4 Männer x 13 bedeuten 52 Kreise. Und das entspricht dem 52 Jahre Zyklus des präkolumbischen Kalender. Was für eine Leistung!

die Voladores kreisen nach unten

die Voladores kreisen nach unten

Während der Vorstellung geht ein Hut für die mutigen Männer rum! Habt unbedingt einen Obolus griffbereit. Nach wenigen Minuten landen tatsächlich alle wieder gesund auf der Erde. Und die Zuschauer feiern dieses fantastische Schauspiel.

[message_box title=“Tipp“ text=“Wenn Ihr also in Mexiko unterwegs seit, dann haltet unbedingt am Eingang von Ausgrabungsstätten, Museen oder öffentlichen Plätzen nach einem ca. 30m hohen Mast Ausschau. Meist findet an Sonn- und Feiertagen so um die Mittagszeit und am späten Nachmittag das aufregende Fliegerspiel statt.“]

Morgen steht eine weitere weltberühmte Pyramide auf dem Programm.

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Über die Autorin / Autoren

Als gebürtige Brandenburgerin arbeite ich dort, wo andere in Norddeutschland ihren Urlaub verbringen. Meinen Urlaub verbringe ich am liebsten als leidenschaftliche Wildlife Fotografin - zwischen A wie Afrika bis Z wie Zingst!