Aktualisiert am 08.10.2023

Tauche ein in eine Region, die von malerischen Landschaften, charmanten Orten und einem reichen kulturellen Erbe geprägt ist. Ob du gerne durch idyllische Seenlandschaften wanderst, historische Bauwerke erkundest oder regionale Köstlichkeiten probierst – diese 9 Ausflugstipps für das Märkisch-Oderland haben für jeden etwas zu bieten.

Museumspark Rüdersdorf

Im Museumspark Rüdersdorf kannst du in die spannende Welt des Kalksteinabbaus und seiner Verarbeitung eintauchen. Auf Grund des gut erhaltenen historischen Kalk- und Bergwerks ist der Park weltweit einzigartig.

Abbau von Kalkstein in der Vergangenheit

Bereits im 13. Jahrhundert erkannten die Zisterzienser-Mönche das Potential von Kalkstein und bauten diesen einst ab. Seit dem 16. Jahrhundert wird in dem kleinen brandenburgischen Ort im Landkreis Märkisch-Oderland Branntkalk hergestellt, ab 1885 sogar auch Zement. Man könnte sogar sagen, dass ohne den Kalksteinabbau in Rüdersdorf die Hauptstadt Berlin nicht so ein rasantes Wachstum erlebt hätte.

Abbau von Kalkstein heute

Und auch heute noch wird in Rüdersdorf Kalkstein abgebaut. In unmittelbarer Nähe wird auch heute noch im aktiven Tagebau weiterhin Gestein aus einer beeindruckenden Zeitspanne von etwa 245 Millionen Jahren abgebaut.

Von verschiedenen Aussichtspunkten kannst du einen Blick auf den Tagebau werfen und dabei zusehen wird der Kalkstein zur Weiterverarbeitung abtransportiert wird. Wer mag erhält auf einer gebuchten Land Rover Tour mit einem Geländewagen entlang des Kalksteintagebaus einen spannenden Einblick in die tägliche Arbeit des Tagebaugeschehens.

Was erwartet dich im Museumspark Rüdersdorf?

Auf einer Fläche von 17 Hektar erstreckt sich der Museumspark und bietet eine Fülle an Entdeckungen. An jeder Ecke wirst du Zeugen einer längst vergangenen Industriegeschichte entdecken, die hier in Rüdersdorf vor mehr als 750 Jahren ihren Anfang nahm.

Besonders die nach namhaften Baumeistern wie Schinkel entworfenen technischen Bauwerke sind beeindruckend. Die Kammeröfen, den Rumford-Öfen, sowie die imposante Schachtofenbatterie zählen inzwischen zu den herausragenden Industriedenkmälern in Deutschland.

Brenntürme im Museumspark Rüdersdorf

Brenntürme im Museumspark Rüdersdorf

Blick ins Innere der Brenntürme

Blick ins Innere der Brenntürme

Ausstellungsgebäude mit Aussichtspunkt

Ausstellungsgebäude mit Aussichtspunkt

Naturpark Märkische Schweiz

Der Naturpark Märkische Schweiz ist ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Outdoor-Enthusiasten. Mit einer Fläche von rund 205 Quadratkilometern ist der 1990 gegründete Naturpark der älteste aber gleichzeitig auch der kleinste in Brandenburg.

Eiszeitgarten

Geschichtlich betrachtet reicht die Entstehung der Märkische Schweiz allerdings bis in die Zeit der Eiszeit zurück. Die geologischen Formationen und die Reliefstrukturen wurden durch die Gletscherbewegungen geformt und prägen bis heute die Landschaft. Im Lunapark an der Buckowseepromenade befindet sich hierzu der Eiszeitgarten. Er veranschaulicht, wie die Landschaft der Märkischen Schweiz von der letzten Eiszeit geformt wurde. Durch die vielen beeindruckenden Findling, sowie einer Vielzahl Infotafeln wird Wissen zur geologischen Entwicklung vermittelt.

Schermützelsee

Im Herzen des Naturparks liegt der Schermützelsee, der größte See der Märkischen Schweiz. An seinem Ostufer erstreckt sich die charmante Stadt Buckow. Die Stobber, ein klarer und sauerstoffreicher Fluss, fließt als zentrales Gewässer durch den Naturpark. Er entspringt im Roten Luch und durchfließt von Südwest nach Nordost die Seen des Buckower Kessels.

Geprägt von der reizvollen Hügellandschaft, dichten Wäldern, malerischen Seen und idyllischen Dörfern, kannst du dich hier wunderbar vom Alltagsstress erholen. Es gibt ein gut ausgebautes Netz von Wanderwegen und Radwegen, welche zu laden zu ausgiebigen Erkundungstouren ein.

Eiszeitgarten bei Bukow

Eiszeitgarten bei Bukow

Schermützelsee

Schermützelsee

Blick auf den Schermützelsee von Bukow aus

Blick auf den Schermützelsee von Bukow aus

Kneippkurort Buckow

Die Stadt Bukow liegt nicht nur malerisch eingebettet in der Märkischen Schweiz, sondern ist auch ein anerkannter Kneippkurort. An vielen Orten in der Stadt kannst du Kneipp-Anwendungen, wie das Wassertreten, bei dem du barfuß durch kaltes Wasser watest, genießen. Das fördert die Durchblutung, stärkt das Immunsystem und wirkt belebend auf den Körper. Probiere es vor Ort einfach einmal aus.

Die saubere Luft in Buckow, die herrliche Landschaft und die Ruhe tragen zur Entspannung und Erholung bei. Gleichzeitig kannst du von vielen Orten in Bukow einen gleichzeitig den Blick auf den Schermützelsee genießen. In den Sommermonaten vom grünen Blattwerk der Bäume eingerahmt schimmert der See auch mal in einem karibischen Türkisblau.

Auch prominente Gäste, wie Theodor Fontane, Helene Weigel und Bertolt Brecht, haben das Potential von Bukow erkannt. Während der Dichter Fontane durch seine Wanderungen durch die Mark Brandenburg den Ort bekannt macht, erholten sich Brecht und Weigel erholte dort vom Theaterstress. Am Ufer des Schermützelsees hatten er und seine Frau Helene Weigel eine Villa um dem Alltagstress und der Hektik zu entfliehen. Hier konnten sie inmitten der Natur ungestört arbeiten. Heute ist die ehemalige Sommerresidenz, das Brecht-Weigel-Haus, eine Gedenkstätte mit Ausstellungen und Konzerten.

Überall in Bukow kannst du kneippen

Überall in Bukow kannst du kneippen

Viel Grün gibt es in Bukow auch

Viel Grün gibt es in Bukow auch

Altfriedländer Teiche

Die überwiegende Fläche des Naturparks Märkische Schweiz ist als Europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Es wurden hier bereits mehr als 140 Brutvogelarten gezählt. Ein wichtiger Teil davon sind die Altfriedländer Teiche, nahe Neuhardenberg.

Die abwechslungsreiche Landschaft des Altfriedländer Teichgebietes bietet eine Vielzahl von Lebensräumen, darunter Schilf- und Röhrichtzonen, Feuchtwiesen und Ufervegetation. Diese Vielfalt an Habitaten lockt eine große Vielfalt an Insekten an, was wiederum eine wichtige Nahrungsgrundlage für Vögel und andere Tiere darstellt.

Speziell im Herbst erwartet dich hier besonderes Naturerlebnis, nämlich dann wenn Saat- und Blässgänse in großer Zahl im Altfriedländer Teichgebiet Rast machen. Von einem Beobachtungsturm aus kannst du dieses beeindruckende Schauspiel hautnah erleben.

Altfriedländer Teiche im Herbst

Altfriedländer Teiche im Herbst

Altfriedländer Teiche sind perfekt für Vogelbeobachtung

Altfriedländer Teiche sind perfekt für Vogelbeobachtung

Kraniche über den Altfriedländer Teichen

Kraniche über den Altfriedländer Teichen

Waldsieversdorf Wasserturm

Der Wasserturm von Waldsieversdorf ist ein markantes Wahrzeichen inmitten der idyllischen Landschaft der Märkischen Schweiz.

Der Turm wurde im Jahr 1911 errichtet und diente ursprünglich der Wasserversorgung der umliegenden Gemeinden. Mit einer Höhe von etwa 34 Metern ragt er auf einer Anhöhe mitten im Dorf majestätisch in den Himmel. Ein besonderes Highlight ist die Aussichtsplattform des Wasserturms, von der aus man einen atemberaubenden Rundumblick über die umliegenden Wälder und Seen der Märkischen Schweiz genießen kann.

Nur wenige Meter entfernt lockt Waldsieversdorf mit einer weiteren kleinen Attraktion, einer Blumenuhr. Diese befindet sich vor dem Haus der Uhrmacherfamilie Heinze in der Dahmsdorfer Straße 28. Je nach Jahreszeit wird diese entsprechend bepflanzt.

Wasserturm in Waldsieversdorf

Wasserturm in Waldsieversdorf

Kleine Ausstellung im Wasserturm

Kleine Ausstellung im Wasserturm

Blick vom Wasserturm

Blick vom Wasserturm

Das Oderbruch an der Grenze zu Polen

Das Oderbruch gehört zu einem der schönsten Regionen in Brandenburg – finde ich. Das Gebiet erstreckt sich entlang des Flusses Oder und bietet eine Vielzahl von Naturerlebnissen oder kulturellen Entdeckungen.

Die Landschaft des Oderbruchs ist geprägt von weiten Auen, grünen Wiesen und kleinen Flüssen, die sich durch das fruchtbare Land schlängeln. Durch die jahrhundertelange Eindeichung und Bewirtschaftung ist das Oderbruch zu einer landwirtschaftlich geprägten Region geworden, in der zahlreiche Höfe und Dörfer verstreut liegen. Die weiten Horizonte und die offene Landschaft verleihen dem Oderbruch eine ganz besondere Atmosphäre und laden zu ausgedehnten Spaziergängen und Radtouren ein.

Museumsdorf Altranft

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Oderbruch ist Altranft. Mit ihren gut erhaltenen Fachwerkhäusern bestehend aus einem Wasch- und Backhaus, Fischerhaus, Dorfschmiede, Stall, Feldsteinscheune, dem imposanten Schloss und einer Kirche bilden sie ein Museumsdorf. Hier kannst du das Oderbruchmuseum besuchen und mehr über die Geschichte, die Kultur und die Traditionen des Oderbruchs erfahren.

Dorf Neulietzegöricke

Ein kleiner Geheimtipp ist das Dorf Neulietzegöricke nahe dem Oderdamm. Es wurde 1753 durch Friedrich den Großen gegründet und die Struktur wurde bis heute beibehalten. Die vielen restaurierten Fachwerkhäusern lassen dich in eine andere Zeit zurückversetzen. Das kleine Café in der Dorfmitte laden zum Verweilen ein.

Sonnenuntergang im Oderbruch

Sonnenuntergang im Oderbruch

Turmwanderweg in Bad Freienwalde

Der Turmwanderweg in Bad Freienwalde ist eine spannende Route für Naturliebhaber und Wanderbegeisterte. Die Strecke führt durch die malerische Landschaft des Oderbruchs und bietet atemberaubende Ausblicke von verschiedenen Aussichtstürmen.

Die Gesamtlänge des Wanderwegs erstreckt sich über etwa 13 Kilometern und führt durch abwechslungsreiche Wälder, vorbei an idyllischen Seen. Entlang des Weges gibt es mehrere Aussichtstürme, die den Wanderern ermöglichen, die umliegende Landschaft aus der Vogelperspektive zu betrachten.

Ein Höhepunkt auf dem Turmwanderweg ist der Aussichtsturm auf dem Bismarckturm. Er zählt zu einem der ältesten und schönsten Bismarcktürme von ganz Deutschland. Von oben hast du einen beeindruckenden Panoramablick über das Oderbruch und die umliegenden Wälder. Der Aufstieg zum Turm lohnt sich!

Zum Abschluss der Wanderung winkt sogar ein Turmdiplom, wenn du die vier wichtigen Aussichtstürme – den Aussichtsturm, den Bismarckturm, den Schanzenturm und den Eulenturm – bestiegen und einen Stempel eingesammelt hast. Das Turm-Diplom lässt sich allerdings immer nur von April bis Oktober absolvieren.

Turmwanderweg mit Aussichtspunkt

Turmwanderweg mit Aussichtspunkt

Naturschutzmuseum in Bad Freienwalde

Naturschutzmuseum in Bad Freienwalde

Tipp: Übernachten im Bahnwaggon Groß Neuendorf (direkt an der Oder)

Am östlichsten Rand des Oderbruchs an der Grenze zu Polen erwartet dich eine ganz besondere Übernachtungsmöglichkeit. Direkt an der Oder gelegen stehen im Kulturhafen Groß Neuendorf drei Bahnwaggons. In diesen können ab dem Frühjahr bis in den Herbst hinein Gäste einziehen und dabei dem traumhaften Blick auf die Oder und die unglaubliche Geräuschkulisse in den Sommermonaten genießen.

Pro Waggon können bis zu vier Personen, ich empfehle aber eher 2 Erwachsene und 2 Kinder. übernachten. Ausgestattet sind die besonderen Unterkünfte mit Kühlschrank, Wasserkocher, Toaster, Kaffeemaschine, sowie Geschirr und Besteck. Es gibt allerdings keine Heizung und auch keinen Herd. Sanitäre Anlagen befinden sich im Erdgeschoss des alten Verladeturms.

Wer wirklich einmal den traumhaften Sonnenaufgang im Sommer an der Oder vom Bett aus oder direkt am Wasser genießen möchte, ohne dafür bereits um 2 Uhr nachts für eine weite Fahrt aufzustehen, dem empfehle ich dort einmal zu übernachten. Aber Achtung, das Mückenspray solltest du unbedingt einpacken. Belohnt wirst du dafür mit der unglaublichsten Geräuschkulisse, die ein wenig an eine Safari in Afrika erinnert.

Der Mietpreis pro Übernachtung liegt bei 40 Euro für eine 1 Person und 60 Euro für 2 Personen.

Bahnwaggon von innen mit Blick auf die Oder

Bahnwaggon von innen mit Blick auf die Oder

Abendessen am Privatstrand mit Blick auf die Oder

Abendessen am Privatstrand mit Blick auf die Oder

Bahnwaggon im Morgenlicht

Bahnwaggon im Morgenlicht

Restaurant-Tipp: Restaurant Dammmeisterei Zollbrücke

Das Oderbruch ist auch bekannt für seine reiche kulinarische Vielfalt. Neben regionalen Spezialitäten werden in vielen Hofläden auch Produkte der heimischen Landwirtschaft angeboten.

Als Restaurant möchte ich dir unbedingt das Restaurant Dammmeisterei Zollbrücke im Oderbruch ans Herz legen. Das Restaurant besteht aus zwei restaurierten Fachwerkhäusern – in einem wird gekocht und im anderen serviert. Die Speisekarte wird immer an den Produkten der Saison angepasst, den Dammmeister’s Fischtopf gibt es in der Regel ganzjährig.

Zur Oder sind es auch nur ein paar Meter, so dass du nach dem Essen noch einen ausgiebige Spaziergang auf dem Deich machen kannst.

Neben dem Restaurantbetrieb von Freitag bis Montag bietet die Dammmeisterei auch Kochkurse auf Anfrage an.

Restaurant Dammmeisterei Zollbrücke

Restaurant Dammmeisterei Zollbrücke

Pfannengericht im Restaurant Dammmeisterei

Pfannengericht im Restaurant Dammmeisterei

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Über die Autorin / Autoren

Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!