Aktualisiert am 21.12.2020

Mit der traditionellen Postschiffroute verbinden die wenigsten urbane Street Art Kunst. Auf meiner Reise mit der Hurtigruten von Kirkenes nach Bergen gehe ich auf die Suche nach norwegischer Street Art zwischen Barentsee und bunten Holzhäusern.

 

Die Reise mit der Hurtigruten ist mein zweiter Besuch von Nordnorwegen im Winter. Bereits im Dezember 2016 hat mich die Polarnacht nördlich des Polarkreises verzaubert. Aufgrund des Sonnenstandes ist die Polarnacht im Februar bereits vorbei und andere Erlebnisse rückten in meinen Fokus. Bei meiner Anreise stand jedoch Street Art nicht auf meinem Zettel…

Wie kam es zu der Idee?

Bevor ich in Kirkenes an Bord der Nordnorge gehe, habe ich fünf Tage in Tromsø verbracht. Meine erneute Hoffnung auf Polarlichter schwindete mit jedem Tag, aufgrund der ungünstigen Wetterverhältnisse. Während ich durch die eisigen Straßen des verschneiten Ortes streifte, kam ich wieder an der großen Eule vorbei, die an einer Wand hinter einem Parkplatz, unweit des Polarmuseums, mich mit großen Augen geradezu anstarrte. Ich fand sie schon bei meinem ersten Besuch irgendwie anziehend. Ob es in Tromsø, ach was sag ich, in den anderen Orten zwischen Kirkenes und Bergen ebenfalls Street Art gibt? Warum eigentlich nicht? Es könnte ein nettes „Beiwerk“ sein, während ich die anderen Orte erkunde und bevor mich die Nordlichtjagd ganz kirre macht.

Jede Menge Herausforderungen

Nachdem ich meinen kühnen Plan geschmiedet hatte, machte ich mich direkt auf die Suche. Die erste Schwierigkeit waren die arktischen Wetterverhältnisse. Bei zweistelligen Minusgraden und Spikes unter den dicken Winterschuhen kam ich in meiner Thermokleidung nur mühsam von A nach B. Meine größte Herausforderung war jedoch der Lauf gegen die Zeit. Die Postschiffe halten in einigen Häfen nur für wenige Minuten, um Ware zu be- und entladen sowie Passagiere aufzunehmen bzw. von Bord zu lassen. Da gab es noch nicht mal den Hauch einer Chance eine kleine Runde um den Block zu drehen. Auch werden in der Nacht kontinuierlich Häfen angefahren, die für mich dadurch nicht auf der Besuchsliste erscheinen. Ich würde gerne Bodø oder Ålesund besuchen, jedoch nicht um 2.30 Uhr am Morgen und dann für 30 Minuten.

Aber neben all den Stolpersteinen bin ich doch auch fündig geworden.

Meine Street Art Ergebnisse entlang der Postschiffroute

Von den 34 angefahrenen Häfen konnte ich in 8 fündig werden. Gut, die Ausbeute hätte größer sein können aber der Lauf gegen die Zeit und einem wegfahrenem Postschiff ohne mich waren nicht zu unterschätzen.

Kirkenes

Aufenthalt: 1,5 Tage

Das Tor zur Barentsee ist mein Starthafen und zum Glück bin ich einen Tag vorher angereist und konnte mir den Ort, der nur knapp 30 km von der russischen Grenze entfernt liegt genauer und in Ruhe ansehen. Leider bin ich, was Street Art angeht, nicht wirklich überwältigt worden. Dieses einsame Bildnis im Stadtkern war das einzige Street Art ähnliche Kunstwerk was ich zwischen Königskrabbenkutter, sowjetischen Grenzlandmuseum und riesigen Schneemassen ausfindig machen konnte.

Street Art in Kirkenes

Street Art in Kirkenes

Vardø

Aufenthalt: ca. 45 Minuten

Der eisige Wind weht von der Barentsee über den kleinen Ort und lässt die Schneeflocken in beißenden Verwehungen um meine Beine tanzen. Es ist kurz nach 16 Uhr und es ist längst stockfinster. Mit den anderen Passagieren drehe ich eine schnelle Runde um die dunklen Hafengebäude. Häuserhoch türmt sich der zusammengeschobene Schnee von der Straße. Außer kalte Hände habe ich nichts in der kurzen Zeit finden können, leider. Denn der einstige Fischerort ist DER ORT für Street Art entlang der Postschiffroute. Das erfahre ich jedoch erst einige Stunden später auf meinem Hurtigrutenschiff während einer „Lecture“. Der Ort in der Finmark ist von Abwanderung arg gezeichnet und mit dem Kunst Projekt Koma Fest widmeten sich Street Art Künstler diesem Thema. Wer sich also für Street Art interessiert und in der Region ist, sollte unbedingt in Vardø einkehren.

Hammerfest

Aufenthalt: ca. 2 Stunden

In Hammerfest, die Stadt mit dem legendärem Eisbärenclub, konnte ich in meinen knapp 2 Stunden Aufenthalt dieses Werk an einem Wohnhaus in der Innenstadt entdecken. Ich hatte auf ein bißchen Eisbären Street Art gehofft.

Hauswand in Hammerfest

Hauswand in Hammerfest

Tromsø

Aufenthalt: 4 Tage

Wie bereits schon erwähnt, ist das die Eule aus Tromsø, die mich auf die Idee brachte.

Street Art in Tromsø

Street Art in Tromsø

Harstad

Aufenthalt: ca. 20 Minuten

Direkt am Hafen am Anleger habe ich dieses Haus fotografiert, bevor ich mich dem organisierten Ausflug über die Inselwelt der Vesterålen anschloss.

Sortland

Aufenthalt: 20 Minuten

Nach knapp 4 Stunden endet meine Rundfahrt über die Inselgruppe Vesterålen in dem Ort Sortland auf der Insel Langøya. Hier wurde einst das Kunstprojekt „Sortland – die blaue Stadt“ ins Leben gerufen.  Um den Tourismus in den Ort zu bringen, sollten die Anwohner in bestimmten Blauschattierungen ihre Häuser streichen, jedoch scheiterte das Projekt daran, dass nicht jeder sein Haus blau anmalen wollte oder man sich uneinig war, welcher Blauton genutzt werden sollte. Geblieben ist ein blauer Flickenteppich, den man schon von weitem ausfindig machen kann.

Sortland und die blauen Häuser

Sortland und die blauen Häuser

Sortland und die blauen Häuser

Sortland und die blauen Häuser

Bodø

Aufenthalt: 2.30 Uhr bis 4.15 Uhr

Nein, ich bin nicht um diese Uhrzeit aufgestanden und durch die Straßen von Bodø gepirscht. Eine gute Freundin von mir, war fast zur gleichen Zeit mit der AIDA auf ähnlicher Route unterwegs. Ohne von meinem Vorhaben zu wissen, hat sie bei ihrer Stadterkundung einiges an Street Art fotografiert, welche perfekt in meine Idee von Street Art auf der Postschiffroute passt.

Street Art Postschiffroute - in Bodø

Street Art Postschiffroute – in Bodø

Street Art Postschiffroute - in Bodø

Street Art Postschiffroute – in Bodø

Street Art Postschiffroute - in Bodø

Street Art Postschiffroute – in Bodø

Sandnessjøen

Aufenthalt: ca. 40 Minuten

Mein absolutes Highlight, was Street Art vor allem in Anbetracht der Kürze meines Aufenthalts angeht, ist der kleine Ort Sandnessjøen. Schon vom Schiff aus sehe ich die blauen Gesichter am Hafen. Am beeindruckendsten war für mich das Mural von dem Kindergesicht in fotoähnlicher Qualität, welches sich in der Parallelstraße befindet.

Street At in Sandnessjøen

Street At in Sandnessjøen

Street At in Sandnessjøen

Street At in Sandnessjøen

Street At in Sandnessjøen

Street At in Sandnessjøen

Street At in Sandnessjøen

Street At in Sandnessjøen

Trondheim

Aufenthalt: 6.30 Uhr bis 10.00 Uhr

Street Art in Trondheim? Gibt es! Hab ich gesehen, leider nur aus dem Reisebus. Ich hatte mich für eine organisierte Tour zum Dom eingetragen und da blieb leider keine Zeit für Erkundungen auf eigne Faust. Meine Entscheidung mit der organisierten Tour bereue ich noch heute.

Bergen

Aufenthalt: 2,5 Tage

Nach sechs Tagen auf See legt die Nordnoge endlich in Bergen an. Und vor mir offenbart sich eine Fülle an Street Art. Überall in der Stadt finde ich die unterschiedlichsten Werke. Von kleinen bunten und niedlich bemalten Sicherungskästen bis zu fantasievollen, meterhohen Murals. Bergen und seine künstlerische Mischung hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Die regenreichste Stadt Europas ist unfassbar vielseitig. Zwischen bunten Holzhäusern und historischen Gebäuden finde ich viele tolle Werke.

Street Art in Bergen in Hafennähe

Street Art in Bergen in Hafennähe

Street Art in Bergen

Street Art in Bergen

Street Art in Bergen

Street Art in Bergen

Street Art in Bergen in der Sverre Gate

Street Art in Bergen in der Sverre Gate

Street Art in Bergen in der Sverre Gate

Street Art in Bergen in der Sverre Gate

Street Art in Bergen in Hafennähe

Street Art in Bergen in Hafennähe

skandinavische Murals in Bergen

skandinavische Murals in Bergen

skandinavische Murals in Bergen

skandinavische Murals in Bergen

Street Art in Bergens Innenstadt

Street Art in Bergens Innenstadt

Street Art in der Sverre Gate Bergen

Street Art in der Sverre Gate Bergen

Street Art Postschiffroute - Bergen

Street Art Postschiffroute – Bergen

Mein Lieblingswerk in Bergen

Mein Lieblingswerk in Bergen

Hast du einen der Orte entlang der Postschiffroute besucht und dabei Street Art entdeckt? Ich freue mich über deinen Tipp!

 

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Über die Autorin / Autoren

Als gebürtige Brandenburgerin arbeite ich dort, wo andere in Norddeutschland ihren Urlaub verbringen. Meinen Urlaub verbringe ich am liebsten als leidenschaftliche Wildlife Fotografin - zwischen A wie Afrika bis Z wie Zingst!