Aktualisiert am 16.11.2021

Sylt im Winter und im Herbst – wenn die Tage kürzer und dunkler werden, verändert sich auch Sylt. Nach der anstrengenden und zehrenden Sommersaison atmet die Insel endlich durch. Fast 20 Jahre habe ich den Jahreszeitenwandel an der Nordseeküste mit erlebt. Heute nehme ich dich mit in die teilweise rauen aber immer faszinierenden Herbst- und Wintermonate auf der Nordseeinsel Sylt.

Sylt im Spätsömmer: so schön ist Sylt im September

In einigen Jahren ist der September tatsächlich sonniger und wärmer als der August. Die Sonne hat noch Kraft und die Nordsee eine angenehme Wassertemperatur von 18 bis 19°C. Das Heidekraut leuchtet Anfang September in lila und violett in den Dünenlandschaften zwischen List bis Hörnum, bevor es Ende des Monats sein prächtiges Farbkleid gegen das dunkelbraune Flechtwerk tauscht. Wer ein ganz besonderes Erlebnis zwischen Heidekraut und Sylter Dünenlandschaften erleben möchte, sollte unbedingt die Braderuper Heide erkunden und eine exklusive Führung zur Lister Wanderdüne mitmachen.

Heidelandschaft im Listland

Heidelandschaft im Listland

Sylt im Herbst: so schön ist Sylt im Oktober

Mit etwas Glück bäumt sich Anfang des Monats der Sommer ein letztes Mal auf. Nicht selten erreichen die Temperauren zum Tag der deutschen Einheit die 20°C Grenze.

Die Sonne hat mittlerweile die Farbe des Herbstes angenommen. Langsam steigt sie über der Tinnumburg auf. Auf den Weiden hat sich über Nacht Nebel angesammelt. Der kehlige Ruf des Fasanenmännchens hallt durch die Morgenstunden, während die Pferde sich von ihm nicht aus der Ruhe bringen lassen.

So schön ist Sylt in Tinnum im Oktober

So schön ist Sylt in Tinnum im Oktober

So schön ist Sylt im November

Dick und zähflüssig klammern sich die tiefhängenden Wolken an das nördliche Eiland und bilden mit dem Nebel eine undurchdringliche Decke. Der Hörnumer Leuchtturm ist vom Strand kaum aus zu machen und nach einem tapferen und einsamen Spaziergang um die Südspitze sehne ich mich nach einer heißen Tasse Tee und eine Portion dampfender und herrlich duftender Waffeln.

Der November ist der Monat der echten Syltfans. Wer jetzt auf Sylt Urlaub macht, der weiß worauf er sich einlässt. Jetzt kommen nur richtige Syltliebhaber, die Wind und Wetter trotzen und die Stille und Abgeschiedenheit genießen und zu schätzen wissen.

Hörnum im Novembernebel

Hörnum im Novembernebel

Sylt im Winter: so schön ist Sylt im Dezember

Kaum zu glauben, über Nacht hat es geschneit. Still und heimlich hat sich eine erste dünne Schicht Pulverschnee über die schlafende Insel gelegt. Die Schneewolken haben sich bereits in Richtung Horizont verzogen und hinterlassen eine glitzernde Landschaft in der Morgensonne. Am Strandübergang Baakdeel laufe ich als erste über die überzuckerten Stege, die mich zum Meer führen.

Sylt im Winter: Strandübergang Baakdeel im Schnee

Sylt im Winter: Strandübergang Baakdeel im Schnee

So schön ist Sylt im Januar

Der grimmige Winter hält sich hartnäckig. Eisiger Ostwind und die Gezeiten bilden im Watt Eisschollen und lassen sie übereinander schieben. Im Hafen von Rantum ergeben sich bizarre Landschaften aus Eis und Schnee. Ich spüre vor Kälte meine Finger nicht mehr, während ich auf den Auslöser meiner Kamera drücke. Aber solche Motive halten nicht ewig, wer weiß wann es zu tauen beginnt oder der Wind dreht.

Rantumer Hafen

Rantumer Hafen

So schön ist Sylt im Februar

Langsam geht der Winter seinem Ende entgegen. Auf den traditionellen Biikeplätzen in jeder Sylter Gemeinde stapeln sich bereits jede Menge vertrockneter Weihnachtsbäume, Baumschnitt und alles was eine gute Biike zum Brennen bringt. Am Abend des 21. Februars heißt es dann „Tjen di Biiki ön!“ und die Fackeln entzünden knisternd das Biikefeuer und die Friesen stimmen „Üüs Sölring Lön“ (Unser Sylter Land) an. Ein Gänsehausmoment.

Biike in Sylt-Ost

Biike in Sylt-Ost

Hat dir Sylt im Herbst und Winter gefallen?

Wenn du neugierig geworden bist, wie schön Sylt im Frühling und im Sommer ist, dann findest du die Antwort hier.

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Über die Autorin / Autoren

Als gebürtige Brandenburgerin arbeite ich dort, wo andere in Norddeutschland ihren Urlaub verbringen. Meinen Urlaub verbringe ich am liebsten als leidenschaftliche Wildlife Fotografin - zwischen A wie Afrika bis Z wie Zingst!