Die Heidelandschaften in Brandenburg können locker mit denen der Lüneburger Heide mithalten. Allerdings sind diese im Gegensatz zu der bekannteren Region in Niedersachsen, auf das gesamte Gebiet von Brandenburg verteilt. Wenn auch einmal die blühende Heide in Brandenburg von August bis September erleben möchtest, dann habe ich hier einige Tipps für dich.

Jede einzelne Heide von Brandenburg ist in ihrer Art und Weise einzigartig und anders, auch wenn die meisten von ihnen auf ehemaligen Truppen- und Standortübungsplätzen entstanden sind.
So hast du im NSG „Forsthaus Prösa“ einen unglaublichen Heideweitblick, in der Reicherskreuzer Heide bin ich fasziniert von den Birkenwäldern mit Heideflächen, in der Jännersdorfer Heide macht es die Mischung mit dem Ginster, in der Schönower Heide das einzigartige Projekt mit Wildtieren oder in der Kyritz-Ruppiner Heide ist es die unglaubliche Stille. Von daher ist jede Heide in Brandenburg eine Reise wert.

Übrigens haben die Heideflächen in Brandenburg flächenmäßig eine beachtliche Bedeutung, denn mehr als ein Viertel der in Deutschland vorkommenden trockenen europäischen Heiden sind in diesem Bundesland zu finden.

Heide Brandenburg: Schönower Heide im Barnim

Die Schönower Heide liegt am nordöstlichen Stadtrand von Berlin im Landkreis und Naturpark Barnim von Brandenburg. Bei dieser Heidelandschaft handelt es sich um einen ehemaligen Truppenübungsplatz, der bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der kaiserlichen Gardeinfanterie und später von der roten Armee genutzt wurde.

Wildtierbeweidungsprojekt

Das Naturschutzgebiet ist zwar nur 533 ha groß, dafür aber ein ganz Besonderes. Bei der Schönower Heide handelt es sich nämlich um ein Wildtierbeweidungsprojekt. In dem 140 ha großem eingezäunten Heidegebiet leben seit 2009 Dam- Rot- und Muffelwild, welche die Heidelandschaft bewirtschaften und pflegen. Dabei fressen das Dam- und Rotwild aufkommende Strauch- und Baumgehölze und das Muffelwild die Bodenvegetation, wie die Besenheide.

Heidelehrpfad und Rundwanderweg

Vor Ort gibt es einen etwa 1,6 Kilometer langen Heidelehrpfad mit zahlreichen Informationen zur Bewirtschaftung der Heide, ihrer Entstehung und einem kleinen Quiz. Einst stand hier auch ein Aussichtsturm, dieser wurde mittlerweile in einen kleinen Aussichtsberg umgewandelt. Von diesem hast du noch einmal einen tollen Blick auf die Heidelandschaft.
Wer mag kann das gesamte Wildgatter auf einem 5 km Rundwanderweg umlaufen und sich auf Entdeckungssuche nach den Wildtieren begeben.

Beobachten ja, Füttern nein!

Leider habe ich mehrmals bei meinem Besuch feststellen müssen, dass einige Menschen, nicht recht verstanden haben, dass es sich in der Schönower Heide um Wildtiere handelt. So schmiss unter anderem ein Mann dem wartenden Damhirsch einen ganzen Eisberg Salat über den Zaun. Das kommentierte er mit „Das mag er, den bekommt er jeden Tag“. Auch ein weiterer Mann wirft abgerissene Grashalme dem Tier zu und seine Kinder tun es ihm nach. Tolle Vorbildfunktion!

Obwohl es genügend Hinweisschilder gibt, dass die Wildtiere nicht gefüttert werden sollen, scheinen viele Besucher diese getrost zu ignorieren. Deshalb wundert es nicht, warum die Tiere nahe an den Zaun kommen und keinerlei Scheu mehr vor Menschen haben. Meine große Bitte an dich, wenn du die Schönower Heide selbst einmal besuchen möchtest, die Tiere bitte NICHT füttern!

Anfahrt zur Schönower Heide

  • Mit dem Auto: Von Berlin auskommend fährst du auf der B 109 Richtung Norden bis Schönwalde. Danach ach rechts auf die L30 Richtung Schönow/Bernau abbiegen. Nach etwa 6 km kommst du zum großen hölzernen Eingangstor der Schönower Heide. Daneben befindet sich ein Parkplatz.
  • Mit S-Bahn und Fahrrad: Mit der S2 fährst du bis zum S-Bahnhof Zepernick. Danach geht es weiter mit dem Fahrrad, biege dazu rechts in die Schönower Straße ab, die nach einer Rechtskurve in die Berliner Allee übergeht. Den Kreisverkehr in Schönow in Richtung Schönwalde verlassen. Nach etwa 2 km erreichst du den Eingang der Schönower Heide. Vom S-Bahnhof bis zur Schönower Heide sind es etwa 4 km.
Aussichtspunkt in der Schönower Heide

Aussichtspunkt in der Schönower Heide

Schönower Heide zur Heideblüte

Schönower Heide zur Heideblüte

Damhirsch in der Schönower Heide

Damhirsch in der Schönower Heide

Heide Brandenburg: Kyritz-Ruppiner Heide in der Ostprignitz

Bei meinem ersten Besuch zum Sonnenuntergang der Wittstock Ruppiner Heide oder besser bekannt als Kyritz-Ruppiner Heide Mitte August waren die Heideflächen noch am Aufblühen. Mitte September war ich noch einmal dort, allerdings zum Sonnenaufgang. Leider war das meiste Heidekraut dann schon wieder verblüht. Beide Male zeigte sich die Landschaft von einer ganz anderen Seite. Eins war jedoch bei jedem Besuch gleich – die Ruhe. Selten habe ich einen Ort erlebt, an dem eine solche Totenstille herrscht. Nur ab und zu sind Vögel oder andere Tiere zu hören.

Das Gebiet der im Norden Brandenburgs liegenden Wittstock Ruppiner Heide erstreckt sich über 700 qkm, das entspricht 70.000 ha. Rund 4.000 ha im südlichen Teil liegt in der Hand der Heinz Sielmann Stiftung, die die Fläche mehr und mehr für Besucher zugänglich und erlebbar macht. Da es sich um einen ehemaligen Truppenübungsplatz handelt, ist die Munitionsbelastung dementsprechend immer noch hoch. Deshalb ist das Betreten abseits der Wege verboten.

Wandern in der Kyritz-Ruppiner Heide

Einige schöne Wanderwege vorbei an Kiefern, Birken und weitläufigen Heideflächen gibt es bereits. Nahe dem Ort Pfalzheim hat die Heinz Sielmann Stiftung inzwischen auf der höchsten Anhöhe der Kyritz-Ruppiner Heide einen Naturbeobachtungsturm sowie einige Sitzgelegenheiten, die sich zum Picknicken eignen, errichtet. Auf einigen Schautafeln drum herum erfährt man einiges über die Pflanzen und Tiere der Heide, sowie zur Heinz Sielmann Stiftung.

Vom 15 m hohen Aussichtsturm hast du einen weiten Panoramablick auf die Umgebung. Von dort oben kannst du auch wunderbar den Sonnenauf- und -untergang beobachten.

Geführte Wanderungen durch spezielle Heide-Guides und Naturführer der Heinz Sielmann Stiftung runden das Naturerlebnis in einer der größten noch erhaltenen Heidefläche Brandenburgs und bedeutendsten Deutschlands ab. Es werden sogar Exkursionen zum Sternegucken angeboten. Generell sind die Wege in der Heide gut ausgeschildert, so dass du die Kyritz-Ruppiner Heide ebenfalls auf eigene Faust erkunden kannst.

Anfahrt zur Kyritz-Ruppiner Heide

Es gibt drei Zugänge zur Kyritz-Ruppiner Heide im Süden, Über die A24 nimmst du die Abfahrt Herzsprung und erreichst über die L18 die Ortschaften Rossow und Pfalzheim. Der Zugang über Neuglienicke erreichst du am besten über die Abfahrt Neuruppin und dann weiter über die L16. Die Zugänge sind gut ausgeschildert.

Ich empfehle dir den Zugang über Pfalzheim. Direkt am Waldrand befindet sich ein Parkplatz. Von dort ist es etwa 1 km durch den Wald und schon stehst du in der Heide. Noch einmal weitere 400 m sind es bis zum Heinz-Sielmann-Hügel und dem Aussichtsturm. Von dort lassen sich gut Wanderungen starten.

Wegweiser in der Kyritz-Ruppiner Heide

Wegweiser in der Kyritz-Ruppiner Heide

Heide im Sonnenuntergang

Heide im Sonnenuntergang

Kyritz-Ruppiner Heide im Morgennebel

Kyritz-Ruppiner Heide im Morgennebel

Morgentau auf der Besenheide

Morgentau auf der Besenheide

Heide Brandenburg: Döberitzer Heide im Havelland

Vom ehemaligen 6000 ha großen Truppenübungsplatz „Döberitz“ ist heute ein 3.415 ha großes Naturschutzgebiet entstanden, das wie auch die Kyritz-Ruppiner Heide zur Heinz Sielmann Stiftung gehört. Ein Besuch der Döberitzer Heide lohnt sich nicht nur zur Heideblütenzeit, sondern ist ein wunderbares ganzjähriges Ausflugsziel.

Es liegt westlich von Berlin im Havelland und bietet eine abwechslungsreiche Naturlandschaft aus Trockenrasen, Heiden, Flugsandfeldern und Binnendünen, Mooren, Feuchtwiesen, Röhrichten, Gewässern und Laubmischwäldern.

Heideblüte in der Döberitzer Heide

Die Heideflächen sind weit in der Döberitzer Heide verteilt und gar nicht so leicht zu finden. Nur Ansatzweise lässt sich durch die Bezeichnungen wie Hasenheide oder Nordheide auf dem Übersichtsplan erahnen, wo es Heideflächen geben könnte.

Ich empfehle dir zur Heideblüte die Hasenheide, welche im Norden der Döberitzer Heide liegt. Dazu wählst du am besten den Zugang im Nordosten über den Havelpark. Der Wanderweg führt dich etwa 2,5 km gerade aus, vorbei am Obelisken (links) bis er eine leichte Biegung nach links macht. Kurz darauf findest du linker Hand die blühende Besenheide zu Fuße von Birken- und Kieferbäumen.

Wandern in der Döberitzer Heide

Mitten in der Döberitzer Heide befindet sich die Wildkernzone, die ist jedoch verboten zu betreten. Rund um die Kernzone gibt es einen etwa 25 km langen Rundwanderweg. Auf diesem Wanderweg hast du die Möglichkeit neben Wildpferden und Wisente, mit etwas Glück auch Rotwild, beobachten. Im Südosten befindet sich außerdem der 85 Meter hohe Aussichtsturm am Finkenberg, dem du einen tollen Rundblick bis hin zum Berliner Fernsehturm hast.

Anfahrt zur Döberitzer Heide

Es gibt mehrere Möglichkeiten um eine Wanderung in die Döberitzer Heide zu starten. Wenn du zur Hasenheide möchtest, dann empfiehlt es sich aus Richtung Berlin über die B5 zu kommen und die Abfahrt Havelpark zu nehmen. Hinter dem Havelpark gibt es einige Parkplätze und einen Zugang zum Naturschutzgebiet.

Döberitzer Heide

Döberitzer Heide

Hasenheide in der Döberitzer Heide

Hasenheide in der Döberitzer Heide

Heide Brandenburg: Saarmunder Heide in Potsdam-Mittelmark

Zugegeben die Saarmunder Heide, die am gleichnamigen Ort südlich von Potsdam im Nuthetal liegt, ist mit 77 ha nicht wirklich eine große Heide. Dennoch besitzt sie ein besonderes Merkmal, welches sie einzigartig in Brandenburg macht. Denn die Saarmunder Heide ist die einzige Heidefläche in Brandenburg, die nicht durch militärische Nutzung entstanden ist. Die kleine Heidelandschaft befindet sich direkt an einem Flugplatz, der seit den 1920er existiert. Um den Boden als Start- und Landebahn zu nutzen, wurde das Heidekraut stets kurzgehalten und so die ursprüngliche Vegetation erhalten.

Inzwischen gehört die Saarmunder Heide zum Naturpark Nuthe-Nieplitz als FFH (Fauna, Flora, Habitat)-Gebiet Saarmunder Berg. Ein Rundweg führt durch die Heidelandschaft. Vom Berg aus hast du einen schönen Blick auf die Heideflächen, sowie auch den Flugplatz, der heute nur noch von Sportfliegern genutzt wird.

Anfahrt zur Saarmunder Heide

  • Mit dem Auto: Von Berlin aus kommend über die A 115 nimmst du die Abfahrt 8 Saarmund. Von dort aus folgst du der Potstdamer Straße bis Saarmund. Nach dem Ort geht es weiter auf der L771, bis ein Weg zum Flughafen nach rechts abgeht. GPS Daten: 52°18’22.266″ N 13°6’29.19″ E
  • Mit Bahn und Fahrrad: Alternativ kannst du die Regionalbahn RB22 bis Saarmund nehmen und von dort aus weiter mit dem Fahrrad durch Saarmund Richtung Flugplatz.
Ursprüngliche Heide Brandenburg

Ursprüngliche Heide Brandenburg

Blick vom Saarmunder Berg

Blick vom Saarmunder Berg

Saarmunder Heide

Saarmunder Heide

Heide Brandenburg: Reicherskreuzer Heide in Oder-Spree

Für mich ist die „Reicherskreuzer Heide und Schwansee“ im Naturpark Schlaubetal im Südosten von Brandenburg einer der schönsten Heideflächen überhaupt. Ich finde sie sogar noch schöner als die von mir besuchten Gebiete in der Lüneburger Heide. Umso verwunderlicher ist es für mich, dass bei meinem Besuch kaum etwas bis gar nichts los war. Ich kann mir gut vorstellen, dass am gleichen Tag in den Heideflächen der Lüneburger Heide wesentlich mehr Trubel herrschte.

Warum ist die Reicherskreuzer Heide so schön?

Egal in welche Richtung du blickst – links oder rechts – vor dir liegt ein lilafarbener Blütenteppich. Neben den offenen Heideflächen, wo hier und da mal ein Baum steht, gibt es auch einen schönen Birkenwald an dessen Boden ebenfalls alles in lLila erstrahlt. Es summt im Heidekraut und es liegt ein atemberaubender Honigduft in der Luft.

Von Reicherskreuz nach Pinnow oder umgekehrt verläuft ein befestigter Weg. Von diesem führen weitere größtenteils feste Sandwege ab. Diese werden sowohl von Radfahrern als auch zum Wandern genutzt. Und ich versichere dir hier macht das Wandern in der etwa 2.840 ha großen Heidefläche richtig Spaß, denn das violettfarbene Blütenmeer reicht bis zum Horizont. Wichtig ist, dass du immer auf den Wegen bleibst, denn auch dieses Gebiet wurde noch bis 1991 militärisch genutzt. Es ist bisher nur ein Teil entmunitioniert, weitere sollen aber folgen.

Aussichtspunkt und Heidelehrpfad

Wenn du aus Reicherskreuz kommst, liegen auf der linken Seite ein Aussichtspunkt sowie der Heidelehrpfad mit zahlreichen Informationen über die Heideflächen und deren Lebewesen, wie Ziegenmelker, Wiedehopf, Brachpieper, Kreuzspinne, Heidegrashüpfer und viele mehr. Der Aussichtsturm verfügt über zwei Plattformen, von denen du einen tollen Blick auf die Landschaft und Heide hast.

Anfahrt zur Reicherskreuzer Heide

Den Naturpark Schlaubetal und die Reicherskreuzer Heide kannst du über mehrere Orte erreichen, wie zum Beispiel Leskow und Reicherskreuz über die L452 oder Pinnow und Staakow über die L320. Außerdem wird die Anreise über Henzendorf empfohlen, von wo sich in Richtung Süden ein Heide/Findlingspark befindet. Den lässt man rechts liegen und kommt direkt zu einem Parkplatz am Ende der Feldflur. Von dort lassen sich Wanderungen starten.

Schönste Heide Brandenburg

Schönste Heide Brandenburg

Weg durch den Naturpark Schlaubetal

Weg durch den Naturpark Schlaubetal

Birkenwald in der Reicherskreuzer Heide

Birkenwald in der Reicherskreuzer Heide

Blick auf die Reicherskreuzer Heide

Blick auf die Reicherskreuzer Heide

Heide Brandenburg: Lieberoser Heide im Dahme-Spreewald

Die Lieberoser Heide liegt nur etwa 20 km von der Reicherskreuzer Heide entfernt. Im Grunde genommen gehört letztere sogar zum Gebiet des mit 28.000 ha größten sowjetischen Truppenübungsplatzes in Deutschland (Truppenübungsplatz Lieberose).

Sukzessionspark Lieberose

Neben den Heideflächen im Wildnisgebiet Lieberose kannst du die Heide auf einem Rundwanderweg im sogenannten Sukzessionspark, der von der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg erschaffen wurde. Auf ganz besondere Art und Weise kannst du ihn kennen lernen. Auf zahlreichen Beschilderungen und Informationstäfelchen führt dich der etwa 2 km lange Weg durch Wüste, Grasland, Heide sowie einem Pionier- und Mischwald.
Daneben befindet sich auch ein Aussichtspunkt in einem denkmalgeschützten Gebäude auf dem 6 m hohen Feldherrenhügel. Von der Aussichtsplattform hast du einen Blick auf die abwechslungsreiche Landschaft der Lieberoser Heide.

Anfahrt zum Sukzessionspark Lieberose

  • Von Lieberose aus kommend in Richtung Peitz, befindet sich an der B 168 auf der rechten Seite ein Parkplatz. Von dort geht es direkt in den Sukzessionspark. Wer die Lieberoser Wüste ebenfalls entdecken möchte, sollte den Parkplatz ebenfalls nutzen und die Straße einmal überqueren. GPS Daten: 51°56’39.516″ N 14°20’9.228″ E
Sukzessionspark Lieberose

Sukzessionspark Lieberose

Heidelandschaft Sukzessionspark Lieberose

Heidelandschaft Sukzessionspark Lieberose

Lieberoser Heide

Lieberoser Heide

Heide Brandenburg: Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft in Elbe-Elster

Ganz im Süden von Brandenburg liegt das 3.700 ha große Naturschutzgebiet „Forsthaus Prösa“ das zum Naturpark „Niederlausitzer Heidelandschaft“ gehört. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Hohenleipisch liegen weite offene sowie auch von Kiefern durchzogene Heideflächen.

Zwei wunderschöne Heideflächen

Man kann sogar sagen, dass sich hier zwei Heidekraut Areale befinden die von einem Waldstreifen getrennt voneinander liegen. Um das gesamte Naturschutzgebiet entspannt zu erkunden, ist es von Vorteil mit einem Fahrrad unterwegs zu sein. Damit lassen sich die größeren Distanzen besser zurücklegen.

Natürlich kannst du die Niederlausitzer Heidelandschaft auch zu Fuß auf einer Wanderung entdecken. Sofern du auf den Hauptwegen bleibst sind diese auch gut ausgeschildert. Es gibt auch einige Nebenwege, die teilweise schon etwas zugewachsen sind. Da diese nicht beschildert sind und um sich nicht zu verlaufen, macht es Sinn eine Navi App mit Offline-Karten wie Maps.me zu nutzen.

Dem Wolf auf der Spur

Ein Forsthaus, wie der Name des Naturschutzgebiets suggeriert, wirst du auf keinem der beiden Flächen finden, da es nicht mehr existiert. Allerdings besteht die Möglichkeit dafür etwas ganz anderes tierischer Natur zu sehen. Im gesamten Gebiet haben sich inzwischen 18 Wölfe angesiedelt.

Wie mir ein Einheimischer verriet, der mich sogar ein Stück des Weges auf dem Fahrradgepäckträger mitnahm, hat er einen Wolf aus nächster Distanz am Thurmberg im südlichen Teil vom Forsthaus Prösa beobachten können. Leider habe ich kein Tier auf meiner Wanderung nicht entdecken können. Einen Wolf in einer Heidefläche wäre allerdings ein schönes Fotomotiv gewesen.

Anfahrt zum Forsthaus Prösa

Als Start für eine Wanderung in die nördliche Heide vom Forsthaus Prösa bieten sich die Waldparkplätze in Friedersdorf, Theisa und Oppelhain und in südliche Heide die Waldparkplätze in Kraupa, Hohenleipisch und Dobra an.

Ich empfehle dir den Heideparkplatz Kraupa. Von dort erreichst du die südliche Heide nach etwa 1,5 km.

Heidelandschaft Forsthaus Prösa

Heidelandschaft Forsthaus Prösa

Forsthaus Prösa

Forsthaus Prösa

Nördliche Heidelandschaft

Nördliche Heidelandschaft

Wanderweg im Forsthaus Prösa

Wanderweg im Forsthaus Prösa

Heide Brandenburg: Jännersdorfer Heide im Marienfließ der Prignitz

Die Jännersdorfer Heide im Naturschutzgebiet Marienfließ ist eher noch ein Geheimtipp unter den Heideflächen in Brandenburg. Es befindet sich im Nordwesten an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern im Landkreis Prignitz. Von daher teilen sich die beiden Bundesländer das Naturschutzgebiet. Auch auf mecklenburgischer Seite gibt es eine Heidelandlandschaft, die Retzower Heide mit einem Naturlehrpfad.

Doppeltes Blüte-Vergnügungen

Einen Zugang zur Jännersdorfer Heide findest du über den gleichnamigen Ort. Bevor du zur Heidefläche gelangst, kommst du an einer großen Fläche, die mit Ginster Sträuchern bewachsen ist, vorbei. Ein Besuch dieser des Gebiets lohnt sich deshalb mindestens zweimal im Jahr. Zum einem, wenn von Mai bis Juni der Ginster in gelber Blüte steht und im August bis September zur violetten Heideblüte.

Die Ginsterbüsche vermischen sich irgendwann mit dem Heidekraut. Danach verwandelt sich der Anblick in eine große offene Heide- und Sandmagerrasenlandschaft. Wichtig ist, die Wege nicht zu verlassen, da die Munitionsräumung vom ehemaligen Truppenübungsplatzes Jännersdorf noch nicht abgeschlossen ist.

Tierische Begegnungen der besonderen Art

Auf eine weitere Besonderheit werde ich von einem Einheimischen in Jännersdorf aufmerksam gemacht. „Falls Sie dort Schäferhunden begegnen, sind das allerdings keine Hunde, sondern Wölfe“, erklärt er mit leicht trockenem Humor. Er muss es wissen, denn als Jäger hat er im Marienfließ schon Wölfe beobachten können. Leider ist mir aber in der Jännersdorfer Heide kein Wolf vor die Kamera-Linse gekommen. Dafür aber eine Vielzahl an Schmetterlingen.

Anreise zur Jännersdorfer Heide

Die Jännersdorfer Heide erreichst du am besten über die die A24 und der Abfahrt Putlitz. Folge danach erst Putlitz und dann der Beschilderung nach Jännersdorf. Dort gibt es einen Friedhof, an dem du das Auto stehen zu lässt.

Folge dann dem Weg an einem kleinen Feld links vorbei, den Friedhof lässt du rechts liegen. Nach einem kurzen Stück durch den Wald gelangst du zu dem Ginsterfeld. Der Weg macht irgendwann einen Boden nach rechts, von dort gelangst du in die Heide- und Sandmagerrasenlandschaft. Achtung, die Wege sind nicht ausgeschildert.
GPS Daten: 53°20’15.57″ N 12°3’39.234″ E

Ginstersträucher in der Jännersdorfer Heide

Ginstersträucher in der Jännersdorfer Heide

Jännersdorfer Heide

Jännersdorfer Heide

Weg in der Jännersdorfer Heide

Weg in der Jännersdorfer Heide

Tiere in der Heide Brandenburg

Neben der Entstehung der Heidelandschaften, auf den zuvor ehemaligen militärischen Nutzflächen, haben sich dort auch wieder Tiere etabliert. Diese reichen von den kleinsten, wie dem Heidegrashüpfer, Warzenbeißer oder Dünen-Sandlaufkäfer über wärmeliebenden Reptilien wie die Zauneidechse und Schlingnatter bis hin zu Vögeln wie dem Wiedehopf, aber auch Ziegenmelker, Neuntöter, Steinschmätzer Brachpieper und Schwarzkehlchen, um nur einige zu nennen.

Außerdem findest du unglaublich viele Schmetterlinge, wie den Heide Bläuling, den ich wunderbar in der Kyritz-Ruppiner Heide fotografieren konnte. In dieser Heide gibt es ebenfalls zahlreiche Spinnen, wie sich leicht an der Vielzahl der Netze erkennen lässt. Ich bin allerdings froh, dass ich keine zu Gesicht bekommen habe.

Mit etwas Glück kannst du natürlich vor allem in den Abend – und Morgenstunden in den Heiden auch auf Wild treffen. Flink ist mir ein Reh quasi vor die Füße gesprungen, genauso schnell war es aber in der nächsten Baumgruppe schon wieder verschwunden. Wölfe kannst du mit noch etwas größerem Glück vor allem im Süden von Brandenburg beobachten. Keine Angst, die Wölfe sind in der Regel sehr scheu und meiden die Menschen.

Heidegrashüpfer in der Jännersdorfer Heide

Heidegrashüpfer in der Jännersdorfer Heide

Specht in der Kyritz-Ruppiner Heide

Specht in der Kyritz-Ruppiner Heide

Schmetterling im Abendlicht

Schmetterling im Abendlicht

Mistkäfer

Mistkäfer

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Über die Autorin / Autoren

Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!