Aktualisiert am 21.12.2020

Seit 20 Jahren lebe und arbeite ich auf Sylt und in den vergangenen Jahren haben sich allerhand Fotos meiner Wahlheimat Sylt angesammelt. Im Rapsfeld zwischen Munkmarsch und Keitum kam mir beim Fotografieren die Idee: Ich zeige dir mit meinen Fotos die schönen Seiten der Nordseeinsel Sylt. So schön ist Sylt im Frühling und im Sommer.

So schön ist Sylt im März

Der Winter liegt hinter uns und langsam wird es grün auf der Insel. Auf den Deichen von Rantum bis List kommen die Deichlämmer zur Welt. Stundenlang könnte ich sie beobachten, wie sie durch das Lister Dünengras springen oder geschützt neben der Mutter die ersten warmen Sonnenstrahlen genießen. Auch bei einer Radtour am Rantumbecken lassen sich die niedlichen Schäfchen beobachten.

Deichlamm in Rantum

Deichlamm in Rantum

So schön ist Sylt im April

Auch auf Sylt weiß der April nicht was er will. In Westerland schien noch die Sonne vom strahlend blauen Himmel und immer weiter gen Norden ziehen dunkle Wolken auf und der Wind dreht auf eisige Nordwest. Ich lasse mich nicht einschüchtern und der Wind weht über die einsamen Strände am Ellenbogen.
Ein ähnliches Wetterphänomen gibt es auch in Richtung Inselsüden. In Hörnum kann es regnen und in den Tinnumer Wiesen fällt kein Tropfen.

Leuchtfeuer am Lister Ellenbogen

Leuchtfeuer am Lister Ellenbogen

So schön ist Sylt im Mai

Im Wattenmeer ist Hochsaison. Tausende Ringelgänse rasten und stärken sich in den Salzwiesen für ihren Weiterflug in die arktischen Brutgebiete. Bei Ebbe habe ich in Munkmarsch das Glück und kann eine Kolonie der kleinen, geselligen Meergänse aus unmittelbarer Nähe beobachten. Am Horizont scheint der Autozug über das Wasser zu gleiten, bevor er auf das ockerfarbende Morsumer Kliff verschwindet.

Wer sich für den Vogelzug und vor allem für die Ringelgänse interessiert, sollte unbedingt zu den Ringelganstagen nach Hallig Hooge einen Tagestrip unternehmen.

Ringelgänse im Munkmarscher Watt

Ringelgänse im Munkmarscher Watt

So schön ist Sylt im Juni

Kann das ganze Jahr nicht Juni sein? Die Tage sind endlos lang und selbst wenn die Sonne gegen 22 Uhr untergeht, strahlt weit nach Mitternacht am Horizont im Norden der Himmel in einem leucht organgenen Streif. Die Tage am Strand sind etwas ganz besonderes zur Sommersonnenwende. Jeder sollte den Sonnenuntergang um kurz nach 22 Uhr erleben und zusehen wie langsam der Himmel versucht sich zu verdunkeln.

Mit offenen Fenstern fahre ich über die Ostdörfer und lasse den Fahrtwind den süßen Duft der rosa Heckenrosen zu mir ins Auto. Ich parke mein Auto im Schatten der St. Severin Kirche in Keitum und suche mir einen Weg durch die duftenden Rapsfelder. Das gelb hat mich gefangen und ich weiß gar nicht, was ich zuerst fotografieren soll. Die Reetdachhäuser leuchten im Abendlicht der tiefstehenden Sonne und Rapsblüten kleben an meinen Händen und an meiner Hose.

So schön ist Sylt im Frühling: Rapsblüte in Keitum

So schön ist Sylt im Frühling: Rapsblüte in Keitum

So schön ist Sylt im Juli

Der feine weiße Sand knirscht in den Sandalen, der warme Ostwind hat die Haare trocknen lassen und die leicht gebräunte Haut duftet nach Nordseewellen und Sonnencreme. Langsam versinkt die Sonne im Meer am Weststrand und fast wehmütig drehe ich mich, wie jedes Mal, noch einmal auf dem hölzernen Treppen des Strandübergangs um. Ein kurzer Augenblick, ein Gefühl der Zufriedenheit und ein erfülltes Lächeln – mehr braucht das Meer mir nicht geben.

Sonnenuntergang in Westerland

Sonnenuntergang in Westerland

So schön ist Sylt im August

Ein leichter Westwind formt die smaragdgrünen Nordseewellen und die weiß schäumende Gischt umspült meine nackten Füße. Die 20°C warmen Fluten locken mich. Eine Welle bis zu den Knien. Eine Welle bis zum Bauch und es hat mich erwischt. Unter den Fußsohlen kitzeln die Muscheln und ich schmecke das Salzwasser auf meinen Lippen. Wenige Meter vor mir holt ein Schweinswal Luft. Seine Rückenflosse taucht kurz auf und verschwindet mit der nächsten Welle. Er zieht Richtung Hörnum und im Gegenlicht der Sonne sehe ich erneut die Finne des kleinen neugierigen Tümmlers.
Im Strandkorb, geschützt vor dem kneifenden Wind, wartet mein Handtuch auf mich. Mein Gesicht folgt der Sommersonne und lautlos gleiten weißbäuchige Möwen über die Dünen, in der Hoffnung auf einen unaufmerksamen Futterspender.

Strandkörbe am Sylter Weststrand

Strandkörbe am Sylter Weststrand

Und wie schön ist Sylt im Herbst und Winter? Das zeige ich dir hier.

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Über die Autorin / Autoren

Als gebürtige Brandenburgerin arbeite ich dort, wo andere in Norddeutschland ihren Urlaub verbringen. Meinen Urlaub verbringe ich am liebsten als leidenschaftliche Wildlife Fotografin - zwischen A wie Afrika bis Z wie Zingst!