Aktualisiert am 21.12.2020

Der Grand Canyon gehört definitiv zu den Highlights auf meinem Roadtrip im Westen der USA. Dieses spektakuläre Naturwunder sollte jeder einmal im Leben gesehen haben.

Fakten zum Grand Canyon National Park

  • Über 2 Milliarde Jahre alt
  • Bis zu 1,2 km (4000 Fuß) tief
  • Colorado River: 446 km lang, bis zu 29 km breit und bis zu 1,6 km tief
  • 12 geologische Schichten
  • 355 Vogelarten, 89 Säugetiere, 47 Reptilien, 9 Amphibien, 17 Fischarten
  • 1500 unterschiedliche Pflanzen

Der Grand Canyon South Rim

Bereits gegen Mittag passieren wir den südlichen Eingang am Grand Canyon South Rim. Der Südrand des Canyons ist sehr gut erschlossen und auch gut durch das Straßennetz zu erreichen. Deshalb gehört dieser Teil jährlich auch zu den meist besuchten Orten des Grand Canyon.

Der South Rim liegt auf einer Höhe von etwa 2100 Metern. Die Temperaturen liegen etwa bei 10 bis 30 °C Grad im Sommer und -7 bis 10 °C Grad im Winter. Diese große Temperaturschwankung im Winter habe ich ebenfalls erlebt. Mitten am Tag bei schönstem Sonnenschein ist es so warm, dass es sogar für mich schon fast T-Shirt Wetter ist. Die Temperaturen liegen dabei bei 15 °C Grad. Währenddessen ist es am Morgen schon fast ungemütlich kalt. Die Temperaturen liegen gerade mal um die 2 °C Grad. Einige Autos hatten sogar gefrorene Frontscheiben.

Eingang zum Grand Canyon South Rim

Eingang zum Grand Canyon South Rim

Der Grand Canyon North Rim

Obwohl der North Rim und der South Rim nur etwa 16 Kilometer (10 Meilen) Luftlinie voneinander entfernt sind, liegt die Strecke per Auto bei 356 Kilometer (215 Meilen).

Der Grand Canyon North Rim ist auf Grund der längeren Anreise etwas weniger besucht als der Grand Canyon South Rim. Besonders im Winter ist er auf Grund der Witterung durch Schnee schwer zu erreichen und bleibt deshalb für die Besucher geschlossen. Der Grand Canyon North Rim ist von Mitte Mai bis Mitte Oktober geöffnet.

Außerdem liegt der North Rim rund 300 Meter (1000 Fuß) höher als der Grand Canyon South Rim. Daher sind die Temperaturen hier etwa 10 °C kälter.

Angeblich ist der Grand Canyon North Rim auch nicht so vielseitig und eindrucksvoll wie der South Rim. Das kann ich allerdings nicht beurteilen, da ich ihn selbst noch nicht besucht habe.

Aussichtspunkte entlang dem Grand Canyon South Rim

Ich muss zugeben es fällt mir schwer das Gesehene in Worte zu fassen. Ich stehe auf einmal vor dieser gewaltigen Wucht aus Canyons, die in den verschiedensten roten und beige farbigen Schattierungen ihre lange Entstehungsgeschichte erzählen.

Das Wort „Wow“ (ist das überhaupt ein Wort), trifft es deshalb wohl am ehesten, wenn man auf die schroffe Felslandschaft schaut. Und ganz unten in der Schlucht „plätschert“ der Erschaffer dieser imposanten Landschaft ganz unscheinbar vor sich hin – der Colorado River.
Den gesamten South Rim entlang kannst du auf dem Desert View Drive mit dem Auto erkunden. Überall gibt es immer wieder Vista Points – Aussichtspunkte mit Blick auf den Grand Canyon, bei denen allerdings nur begrenzt Parkplätze zur Verfügung stehen.

Vom südlichen Eingang bis zum östlichen Eingang sind es etwa 40 km. Es gibt jede Menge zu sehen auf dieser Strecke. Ich habe jeden einzelnen er sechs Vista Point angesteuert und war von jeder einzelnen Aussicht dort fasziniert. Ich konnte mich gar nicht satt sehen.

Mather Point Aussichtspunkt

Einer der bekanntesten Aussichtspunkte ist der Mather Point, welcher direkt am Besucherzentrum Zentrum liegt. Er ist ein vorgelagerter Aussichtspunkt, bei dem du sozusagen etwas in den Grand Canyon hinein gehen.

Der Mather Point schützt die Besucher mit einem Geländer, so dass du dort nicht in die schwindelerregende Tiefe hinabstürzen kannst. Mir ist es auf diesem Aussichtspunkt trotzdem – auf Grund meiner Höhenangst sehr mulmig geworden.

Mather Point Aussichtspunkt

Mather Point Aussichtspunkt

Yaki Point Aussichtspunkt

Ein weiterer Beliebter Aussichtspunkt ist der Yaki Point, der sich östlich des Mather Point befindet. Von dort hast du übrigens auch ein tollen Blick auf den Mather Point selbst. Dieser Aussichtspunkt ist allerdings der einzige, der nicht mit einem privaten Auto angefahren werden kann, sondern nur mit einem Shuttle Bus vom Besucherzentrum Zentrum.

Weiter östlich vom Yaki Point gibt es eine interessante Felsformation, die aus der obersten Kaibab Sandstein Schicht besteht und auf einem Felsen thront. Viele meinen die Felsformation ähnelt einer Ente und trägt deshalb den Namen „duck on a rock“.

Wer erkennt die steinerne Ente?

Wer erkennt die steinerne Ente?

Grandview Point Aussichtspunkt

Vom Grandview Point aus, hast du einen beeindruckenden Panoramablick auf den Grand Canyon von Ost nach West, einschließlich mehrerer Biegungen des Colorado River im Osten.

Hier beginnt ebenfalls der historische Grandview Trail, der sehr steil ist. Solltest du vorhaben diesen Wanderweg zu erkunden, beachte dass der Großteil des Weges im Sommer in der Sonne und im Winter mit Schnee und Eis bedeckt sein kann.

Grandview Point Aussichtspunkt

Grandview Point Aussichtspunkt

Moran Point Aussichtspunkt

Besonders am Moran Point stechen drei Hauptgesteinsgruppen deutlich sichtbar. Die Sedimentgesteine dar, die den größten Teil der Tiefe des Grand Canyon ausmachen, die Grand Canyon Supergroup, welche die den bedeutenden Teil der geologischen Aufzeichnungen des Canyons darstellen sowie das Vishnu Basement Gestein, welches das älteste in der Schlucht ist und sowohl aus metamorphem als auch aus magmatischem Gestein besteht.

Am Moran Point Aussichtspunkt

Am Moran Point Aussichtspunkt

Lipan Point Aussichtspunkt

Auch der Lipan Point bietet einige geschichtsträchtige Entdeckungen. Zum einen hast du hier einen Blick auf den Hance Rapid, welcher eine der vielen mächtigen Wildwasser-Stromschnellen entlang des Colorado River ist.

Darüber hinaus gibt der Aussichtspunkt die Sicht frei auf das Unkar-Delta, wo einst die einst die Heimat der Puebloaner war. Ebenso ist hier besonders gut die Gesteinsschicht Grand Canyon Supergroup zu sehen.

Blick auf den Colorado River

Blick auf den Colorado River

Navajo Point Aussichtspunkt

Vom Navajo Point Aussichtspunkt kannst du bereits einen Blick auf den letzten Aussichtspunkt am Desert View Drive werfen, den Desert View Aussichtspunkt mit dem Wachturm. Der Navajo Point ist der höchste Aussichtspunkt am Grand Canyon South Rim.

Navajo Point Aussichtspunkt

Navajo Point Aussichtspunkt

Desert View Aussichtspunkt

Am Ende des Desert View Drive und am östlichen Eingang befindet sich der Desert View Aussichtspunkt. Von Wachturm hast du nicht nur einen spektakulären Ausblick auf den Rand des Rand des Grand Canyon sondern auch auf den Colorado River, der eine große Kurve nach Westen macht.

Desert View Aussichtspunkt vom Wachturm aus

Desert View Aussichtspunkt vom Wachturm aus

Wildlife im National Park

Die Tierwelt im Grand Canyon Nationalpark ist sehr vielfältig. Zufällig erspähe ich ein paar „Mule Deers“ (Maultierhirsch), die ich auch schon im Yosemite Nationalpark beobachten konnte. Ich bin überrascht diese Tiere auch hier wieder zu sehen.

Darüber hinaus sind auch 355 verschiedene Vogelarten im Grand Canyon zu Hause. Auch wenn diese eher unscheinbar sind, haben wir zum Sonnenuntergang ein besonders schönen blauen Vogel (vermutlich ein Jays) beobachten können.

Aber auch Squirrels (Hörnchen) sind hier beheimatet. Leider werden sie trotz Verbot von den Touristen gefüttert und gestreichelt, obwohl die so niedlichen Tierchen Krankheiten übertragen können.

Gerne hätte ich auch einen Puma (Mountain Lion) oder einen Ringtail (Nordamerikanisches Katzenfrett) erspäht, aber ich glaube diese Tiere halten sich von den Touristenscharen lieber fern und sind deshalb schwer zusehen.

Ein große Rabe vor dem Grand Canyon

Ein große Rabe vor dem Grand Canyon

Ein Mule Deer grast vor dem Gebüsch.

Ein Mule Deer grast vor dem Gebüsch.

Sonnenuntergang am Grand Canyon

Am Nachmittag verlassen wir kurz den Grand Canyon um im Hotel einzuchecken. Ich habe mir extra in meiner Wetter App angeschaut, wann die Sonne über den roten Steinformationen untergeht. Dieses Naturschauspiel am Grand Canyon wollte ich mir unbedingt ansehen. Was ich zu dem Zeitpunkt allerdings nicht wusste, dass wir tagsüber durch den Wechsel des Bundesstaates auch in eine andere Zeitzone gekommen sind.

Am Ende breche ich also zu spät zum Sonnenuntergang auf. Durch diesen Fauxpas habe ich leider nur noch erlebt, wie die letzten Sonnenstrahlen die Berge in ein noch tieferes rot färben. Der Himmel danach ist aber danach in ein bombastisches Orange-Rot gefärbt.

Sonnenuntergang am Grand Canyon National Park

Sonnenuntergang am Grand Canyon National Park

Das Gestein des Grand Canyon im Abendlicht

Das Gestein des Grand Canyon im Abendlicht

Der Himmel brennt in Orange und Rot

Der Himmel brennt in Orange und Rot

Die Entstehung des Grand Canyon

Die Bildung des Grand Canyon und seiner beeindruckenden Gesteinsformationen und -schichten blickt auf eine lange Geschichte zurück. Innerhalb der letzten 2 Billionen Jahren wurde die jetzige Landschaft durch das Zusammenstoßen und wieder Wegtreiben von Landmassen, Durch Erosion der Berge und durch das Steigen und Sinken des Meeresspiegels, geschaffen.

Einige Faktoren sind für den Grand Canyon geologisch betrachtet einzigartig. Viele Schluchten wurden durch Flüsse gebildet, die sich zwischen den Berggipfeln nach unten gefressen haben. Aber der Grand Canyon liegt eingeschnitten in einem Hochplateau.
Durch den einzigartigen Anblick auf die Wüstenlandschaft des Grand Canyon, welche nicht durch die Pflanzenwelt versteckt wurde, lässt sich die Entstehungsgeschichte sehr gut ablesen.

Die 12 Hauptgesteinsgruppen des Grand Canyon

  • Vishnu Keller-Felsen (1,840 bis 1,680 Millionen Jahre)
  • Grand Canyon Supergroup (1,200 bis 740 Millionen Jahre)
  • Tapeats-Sandstein
  • Heller Engel Schiefer
  • Muav Kalkstein
  • Temple Butte Formation
  • Redwall Kalkstein (340 Millionen Jahre)
  • Supai-Gruppe (315 bis 285 Millionen Jahre)
  • Hermit-Formation
  • Coconino Sandstein (275 Millionen Jahre)
  • Toroweap Formation
  • Kaibab Formation (270 Millionen Jahre)
Grand Canyon wirkt wie Fototapete

Wirkt wie Fototapete im Hintergrund

Übernachtung im Grand Canyon National Park

Du hast die Möglichkeit auch direkt im Grand Canyon National Park zu übernachten. Ich habe mich allerdings für das „Best Western Premier Grand Canyon Squire“ in dem Ort Tusayan entscheiden, der sich direkt vor dem südlichen Eingang befindet.

Tusayan ist ein sehr kleiner Ort, der eigentlich nur aus Hotels, Restaurants, Souvenir-Geschäften und einer Tankstelle besteht. Also komplett für Touristen ausgerichtet.

Auf Grund der Nähe zum Eingang des Nationalparks kann ich eine Übernachtung dort absolut empfehlen.

Anreise zum Grand Canyon

Von San Diego geht es zum Grand Canyon National Park. Da ich mir unsicher bin, ob die Strecke an einem Tag zu schaffen ist, habe ich einen Übernachtungsstopp in Laughlin (eine Stadt im Süden von Nevada) eingeplant. Am Ende ist es nicht unbedingt meine beste Idee gewesen, aber okay aus Fehlern lernt man ja bekanntlich.

Inzwischen weiß ich, dass die Strecke von San Diego zum Grand Canyon durchaus zu bewältigen ist. Du musst zwar recht früh in San Diego starten und bist dann den ganzen Tag unterwegs, aber am Ende hast du dann mehr Zeit am Grand Canyon.

Zum Teil legen wir die Strecke auf dem Interstate Highway 40 zurück, nehmen uns aber auch viel Zeit, um die berühmte Route 66 zu erkunden.

Den südlichen Eingang am South Rim erreichst du über die Interstate 40 aus Richtung Los Angeles kommend. Bei Willems nimmst du die 64 und gelangst auf diesem Weg direkt zum Eingang.

Solltest du aus Richtung Osten auf der Interstate 40 kommen, nimmst du den Abzweig bei Flagstaff auf die 89 und dann bei Cameron auf die 64. So erreichst du den östlichen Eingang am South Rim. Kommst du aus Richtung Page im Norden nimmst du am besten die 89 und nimmst dann ebenfalls bei Cameron die 64.

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Über die Autorin / Autoren

Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!