Aktualisiert am 21.12.2020

Manche Erfahrungen möchte man auf Reisen einfach nicht machen, vor allem solche bevor die Reise überhaupt los geht. Doch was ist überhaupt passiert?

Es sollte für mich das erste Mal alleine nach Ghana-Afrika gehen. Wochenlang freute ich mich auf die Reise. Mein Flug sollte von Berlin nach Frankfurt, dann nach Lissabon und von dort weiter nach Accra gehen. Die Abflugzeit in Berlin ist 9.50 Uhr. Da es ein Inlandsflug ist, musste ich spätestens also 30 Minuten vor dem Abflug eingecheckt sein.

Verschiebung der Abflugzeit um eine Stunde nach vorn

Mein Bruder und mein Papa bringen mich zum Flughafen. Ich bin sehr nervös, deshalb checke ich immer wieder die Abflugzeiten, alle persönlichen Dokumente etc. Ganz entspannt geht es am Morgen dann mit dem Auto zum Flughafen. Während der Fahrt prüfe ich wieder einmal die Flugzeiten. Auf meinen Zettel steht allerdings bei Berlin anstatt 9.50 Uhr auf einmal 8.50 Uhr. Wie kann das sein? Ich habe doch ein Dutzend Mal auf den Ausdruck geschaut. Panisch erkläre ich meinem Bruder, dass wir 1 Stunde zu spät dran sind. Er gibt Gas und mir zu verstehen, dass ich von nun an alle Strafzettel zu zahlen hätte.

Tausend Dinge gehen mir durch den Kopf … Wie habe ich mich so in der Zeit geirrt, obwohl ich doch ein dutzend Mal auf den Ausdruck geschaut habe? Der Flughafen ist nur noch einen Katzensprung entfernt, als die Ampel vor der Einfahrt zum Terminal auf Rot springt. Die wartenden Minuten fühlen sich wie Stunden an. Heute glaube ich, dass die Ampel mir den „zeitlichen“ Rest gegeben hat.

Dann die Ankunft am Terminal. Die Rennerei mit dem Koffer und dem schweren Rucksack beginnt. Am Schalter angekommen, ist der Checkin noch offen. Ich schaue auf die Uhr, es ist 8.21 Uhr. Die Dame am Schalter sieht mich und gibt per Telefon durch, dass noch ein Koffer kommt. Puh noch einmal Glück gehabt, denke ich mir.

Der Checkin zieht sich hin

Fast schon entspannt und mit dem Wissen, es doch noch geschafft zu haben, warte ich nun. Vor mir ist noch eine Familie mit 2 Kindern, die gerade abgefertigt wird und am anderen Schalter, ein älteres Ehepaar. Ich schaue wieder auf die Uhr – 8.31 Uhr, das Boarding hat bereits begonnen. Es gibt Probleme mit dem Checkin bei der Familie sowie auch beim dem Ehepaar. Weitere Minuten verstreichen.

„Tut mir leid, aber wir nehmen Sie nicht mit!“

Gegen 8.40 gibt die Frau am Schalter mir zu verstehen, dass ich nicht mehr eingecheckt werde. Wie? Warum? Sie hatte doch eben noch durchgegeben, dass es noch mich mit Koffer gibt! „Sie waren leider zu spät“, gibt es drauf die passende Antwort von der Dame am Schalter. Um mich herum dreht sich auf einmal alles. „Das kann doch nicht wahr sein … Ich hatte meinen Flug verpasst? … Kein Flug, keine Reise….“, schießen mir tausend Gedanken durch den Kopf. „Sie können aber den Flug eventuell umbuchen und eine Stunde später fliegen, dann schaffen Sie auch den Anschluss Flug“, erklärt mir die Mitarbeiterin von der Airline.

Meine Beine setzen sich wieder in Bewegung und ich laufe zum Schalter der Airline. Dort erkläre ich knapp mein Problem. Es wird geschaut, aber der nächste Flug ist ausgebucht. Es wird mir ein One-Way-Ticket nach Ghana angeboten, für schlappe 2100 EUR. Wie bitte? Das Problem allerdings ist, dass wenn man den Hinflug nicht antritt, wird automatisch der Rückflug storniert.

Mein Urlaub ist im Eimer oder doch nicht?

Ich realisiere, den Urlaub kann ich knicken. Tief bedröppelt, gehen wir wieder zum Auto. Bei mir kullern die Tränen, die gesamte Rückfahrt herrscht fast ausschließlich Schweigen im Auto. Mein Papa ist wütend über die Mitarbeiterin am Schalter, dass es erst hieß ja und dann auf einmal nein. Zu ändern war es nun gerade nicht mehr. Meine Freude, meine Pläne, alles dahin.

Zurück zu Hause, meint mein Papa zu mir, ich soll doch mal nach einem neuen Flug schauen. Mit wenig Hoffnung durchforste ich das Internet. Kurzfristige Flüge sind doch immer wahnsinnig teuer. Aber ich werde doch pfündig. Die Preise übersteigen ganz klar die von meinem eigentlichen Flug, aber sind noch im Rahmen und weitaus billiger als das One-Way-Ticket vom Angebot am Flughafen.

Und so kommt es, dass ich einen Flug bei KLM (seitdem übrigens meine absolute Lieblings-Airline) buche. Und das Coole daran ist, der Flieger bringt mich nur einen Tag später nach Ghana. Insgesamt ist es zwar durch die doppelte Buchung ein echt teurer Flug für die „Holzklasse“ geworden, aber mein Urlaub ist doch noch gerettet!!!

Mein Fazit

Mit einer bestimmten Airline vermeide ich es bis heute zu fliegen. Nie wieder fliege ich an einem 23. – denn es hat sich doch bestätigt, dass diese Zahl meine Pech Zahl ist. Von nun an breche ich immer noch früher zum Flughafen auf – nur für alle Fälle. Ich lasse die Abflugzeiten von einer zweiten Person gegen checken.

Achso, man sollte übrigens nicht nur die Abflugzeiten checken, sondern auch, von welchem Flughafen man abfliegt. In Berlin gibt es ja zwei Flughäfen und was soll ich sagen, ich war schon mal am falschen. Aber das ist schon wieder eine andere Reisegeschichte, die es dann demnächst hier zu lesen gibt.

Und bei dir? Hast du schon einmal ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht?

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Über die Autorin / Autoren

Bereits seit 20 Jahren ist Berlin meine Wahlheimat und ich liebe die abwechslungsreichen Facetten der Stadt. Regelmäßig zieht es mich zusammen mit meiner Kamera aber auch in die nahe Umgebung oder in die Ferne!